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Land und Stadt beseitigen Müllproblem in Luckenwalde

- Erschienen am 17.12.2021
Termin: Montag, 20. Dezember 2021
Zeit: 10:00 Uhr
Ort: Am Treuenbrietzener Tor
Kreuzungsbereich Industriestraße
14943 Luckenwalde

Luckenwalde – Am Treuenbrietzener Tor lagern seit zwanzig Jahren Abfälle der insolventen Recyclingfirma RZL Luckenwalde GmbH – das ist Anlass zu großer Sorge in Luckenwalde. Da der Kauf der Lagerflächen durch die Stadt kurz bevorsteht, konnte das Land mit der Sanierung des Altlagers beginnen. Am 17. Dezember 2021 wird die erste Teilberäumung abgeschlossen, für das Jahresende 2023 ist die vollständige Beräumung geplant. Voraussichtlich sechs Millionen Euro investiert das Land in die Beseitigung des Schandflecks.

Das von der Industriestraße und der Straße Am Treuenbrietzener Tor begrenzte Abfalllager ist eine Hinterlassenschaft der Recyclingfirma RZL Luckenwalde GmbH. Die Firma hatte etwa 20.000 Tonnen Abfälle unterschiedlichster Art auf dem Gelände angesammelt, dann gingen ihr die finanziellen Mittel für ein fachgerechtes Recycling aus. Anfang der 2000er Jahre musste sie Konkurs anmelden, ohne dass sie für eine Beräumung in die Verantwortung genommen werden konnte. Seitdem lagern die Abfälle teils unter freiem Himmel, teils in maroden Hallen.

Voraussetzung für die Sanierung solcher Fläche durch das Land ist zum einen ein abgeschlossenes Verwaltungsverfahren gegen private Verantwortliche und zum anderen der Erwerb durch die Kommunen. 2020 signalisierten Umweltministerium und Landesamt für Umwelt (LfU) der Stadt Luckenwalde, dass die Beräumung des Altlagers mit Landesmitteln beabsichtigt sei. Der mit der Erfassung und Beurteilung der Abfälle beauftragte Gutachter schätzte die zu erwartenden Kosten auf mehr als sechs Millionen Euro. Noch im gleichen Jahr nahm die Stadt Luckenwalde Verhandlungen zum Ankauf auf.

Nach erfolgreicher Ausschreibung und Schaffung aller rechtlichen Voraussetzungen konnten die Arbeiten am 1. November 2021 beginnen. Die Arbeiten umfassten im Wesentlichen die Herrichtung der Zufahrten, die Beseitigung von Gehölzen und die Beräumung von Abfällen. Erste Abfälle konnten bereits abgefahren werden. Dabei handelte es sich um Altholz, Textilabfälle und gemischte Bau- und Abbruchabfälle. Es wurden zunächst die Haufwerke beräumt, die nach gutachterlicher Feststellung nicht mit Zauneidechsen besetzt waren.

Die Beräumungsmaßnahmen lockten ungebetene Gäste an. Mehrfach wurden die Schlösser an den Zufahrtstoren aufgebrochen und illegal weitere Abfälle auf dem Gelände abgelagert. Die Stadt Luckenwalde hat daraufhin Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Das Gelände wird nach Abschluss der diesjährigen Beräumung so gesichert, dass es nicht mehr angefahren werden kann.

Die Beräumung wird im Jahr 2022 fortgesetzt. Bevor jedoch weitere Haufwerke abgefahren werden können, setzt das Landesamt für Umwelt (LfU) naturschutzfachliche Maßnahmen zum Schutz der Zaun­eidechsen um. Mit diesen Maßnahmen wird nach Beendigung des Winterschlafs der Zauneidechsen begonnen.

Bei der Abwicklung der Maßnahme arbeiten LfU und Stadt Luckenwalde eng zusammen – unter anderem in den Verhandlungen zum Grundstückskauf, so dass ein Vertrag noch im Dezember geschlossen werden kann. Der Bauhof der Stadt Luckenwalde unterstützt das Landesamt bei baubegleitenden Maßnahmen.

Seit einigen Jahren stellt das Land Brandenburg finanzielle Mittel für die Beräumung solcher Abfalllager zur Verfügung, die dann vom Landesamt für Umwelt als Vorhabenträger ausgeführt werden. Unter anderem konnte die Gemeinde Nuthe-Urstromtal davon profitieren, in den Jahren 2018/19 wurde das Lager in Jänickendorf beräumt. Weitere Informationen zu Strategie der Landesregierung gegen illegale Abfalllagerung in ehemals betriebenen Entsorgungsanlagen finden Sie auf unserer Website: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/abfall/entsorgungsbranche/illegale-abfalllager/

Medienvertreter erhalten am 20.12.2021 ab 10 Uhr die Möglichkeit, das Gelände des Abfalllagers zu besichtigen und mit Vertretern des Landesamtes für Umwelt und der Stadt Luckenwalde über die Beräumung zu sprechen.