Zweite bundesweite Woche der Klimaanpassung in Brandenburg: Barnimer Klima-Workshop und Datenprojekte für Klimaanpassung in der Landwirtschaft
- Erschienen amPotsdam / Wandlitz – Auf Initiative des Bundesumweltministeriums (BMUV) findet in diesem Jahr zum zweiten Mal die Woche der Klimaanpassung statt (18. bis 22.9.), in der sich Akteure in ganz Deutschland mit Angeboten, Veranstaltungen, Ausstellungen oder Seminaren der Klimaanpassung widmen. In Brandenburg ist das Landesamt für Umwelt mit dem Naturpark Barnim dabei, der morgen zu einem Workshop zum Thema Klima-Kommunikation einlädt. Im Rahmen der Umsetzung der im Sommer von der Landesregierung beschlossenen Klimaanpassungsstrategie werden über das Agrar- und Klimaschutzministerium aktuell weitere Datengrundlagen für die Landwirtschaft erstellt.
Brandenburg ist deutschlandweit überdurchschnittlich von den klimatischen Veränderungen betroffen und ein bundesweiter Hotspot für weiter zunehmende Trockenheit und Hitze. Mit der Klimaanpassungsstrategie bereitet sich das Land zum ersten Mal systematisch und ressortübergreifend auf die unvermeidbaren Folgen der Klimaveränderungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Naturhaushalt vor. In vielen Bereichen wurde bereits mit der Umsetzung begonnen – zum Beispiel beim Waldumbau, mit einem Niedrigwasserkonzept und dem Hitzeaktionsplan. Im Herbst dieses Jahres geht ein Förderprogramm zur Starkregenvorsorge in Kommunen und in Parks an den Start. Im Agrarbereich werden aktuell in mehreren Projekten Daten zusammengestellt, die Landwirtinnen und Landwirten eine klimaangepasste Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen erleichtern soll:
Im Projekt zur Bewertung der Bodenfruchtbarkeit landwirtschaftlicher Böden Brandenburgs wird mit Hilfe von referenzierten Gelände und Laboruntersuchungen sowie der Aufbereitung vorhandener Daten eine umfassende Flächenkulisse zu den Kohlenstoffvorräten aller landwirtschaftlichen Nutzflächen erarbeitet. Das Ergebnis ist eine hochauflösende praxisrelevante Bewertung der Kohlenstoffvorräte beziehungsweise der Humusversorgung der Böden. Außerdem ist ein Pilotvorhaben zum Aufbau eines Humus- und Nährstoffmonitorings für die landwirtschaftlich genutzten Böden Brandenburgs geplant.
In einem weiteren Projekt werden Bewirtschaftungsdaten, Stickstoffbilanzen und Bodenanalysen erhoben sowie ausgewertet. Ziel ist eine kleinräumliche Abbildung der ackerbaulichen Nitratfrachten je nach den typischen Standortbedingungen. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen genutzt werden, um Düngemaßnahmen zu evaluieren.
In Brandenburg nimmt die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterlagen durch die Klimaveränderungen zu. Da vor allem auch veränderte Niederschlagsereignisse zu beträchtlichen Schäden infolge von Bodenerosion führen können, plant das Agrarministerium das Projekt Nachhaltiger Bodenschutz zur Minimierung von Bodenerosion. Aus aktualisierten Daten zur Bodenerosionsgefährdung durch Wind und Wasser sollen Handlungsempfehlungen für Landwirte, Berater und Behörden erarbeitet werden.
Hintergrund:
Die Woche der Klimaanpassung findet vom 18. bis 22. September 2023 unter dem Motto #gemeinsamfürklimaanpassung statt. Das „Zentrum KlimaAnpassung“ ist mit der Ausgestaltung und Umsetzung beauftragt. Das Landesamt für Umwelt ist Partner der Woche der Klimaanpassung.
Ab heute starten Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt zudem eine dreiwöchige Online-Beteiligung zu Fragen der Klimaanpassung. Bis zum 8. Oktober 2023 können alle Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anliegen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen.