Waldbrandmedaille 2022 und Waldbrandbilanz 2023: Minister Vogel verleiht „Einsatzmedaille Waldbrände 2022“ an 11 Förster und bewertet das Waldbrandgeschehen dieses Jahres
- Erschienen amPotsdam – Sie sind ortskundig, fachkompetent und erfahren bei der Waldbrandbekämpfung, sie unterstützten in tagelangem Einsatz aufopferungsvoll und herausragend das Krisenmanagement, die Waldbrandzentralen und die Einsatzleitungen die Kräfte vor Ort: Eine Försterin und zehn Förster erhielten dafür heute in einer Feierstunde von Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel die „Einsatzmedaille Waldbrände 2022“. Dabei zog Axel vogel auch eine Bilanz des Waldbrandjahres 2023.
2023 wurden insgesamt 244 Waldbrände auf 763 Hektar erfasst, davon mit 688 Hektar der größte auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog West, der erst nach 14 Tagen gelöscht werden konnte. Dennoch fällt die Gesamtbilanz geringer aus als die von 2022.
„Das Jahr 2022 war für den Brandenburger Wald wieder einmal ein „brandheißes“ Jahr“,
erinnerte Minister Vogel in der Feierstunde.
„Mit 523 Waldbränden und einer geschädigten Waldfläche von 1.426 Hektar nimmt das Jahr 2022 einen traurigen Rekord in der Waldbrandstatistik ein. Besonders traf es den Landkreis Elbe-Elster mit über 740 Hektar. Die wiederum geringere Zahl von vier Großbränden mit über 100 Hektar zeigt, dass die Waldbrandüberwachung und die Meldeketten sehr gut funktionieren. Hier kommt den Kolleginnen und Kollegen in den Waldbrandzentralen eine Schlüsselfunktion zu. Und ohne die Fachberater Forst in den Führungs- und Einsatzstäben wäre eine effektive Waldbrandbekämpfung oft nicht möglich. Mit dem Einsatz Ihrer Ortskenntnis und Ihrer Erfahrung waren Sie eine notwendige Unterstützung bei der Bewältigung der großen Waldbrände 2022. Ihnen gebührt mein und unser herzlicher Dank.“
Mit der Einsatzmedaille Waldbrände 2022 wurden am Donnerstag ausgezeichnet:
- Carola Tippmann von der Oberförsterei Potsdam,
- Raimund Engel von der Betriebszentrale,
- Philipp Haase, Wilfried Pasewald und Knutz Zwingenberger von der Oberförsterei Wünsdorf,
- Karl-Heinz Arndt von der Oberförsterei Herzberg,
- Romeo Buder von der Oberförsterei Lieberose,
- Uwe Honke, Thomas Moczia und Ulf Schmidt von der Oberförsterei Dippmannsdorf und
- Uwe Lewandowski von der Oberförsterei Hohenleipisch/Herzberg
Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel:
„Die Försterinnen und Förster, die wir heute mit der Einsatzmedaille Waldbrände 2022 ausgezeichnet haben, stehen beispielgebend und beispielhaft für die vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen im Landesbetrieb Forst. Auch in diesem Jahr haben sich viele von Ihnen um den Wald und seinen Schutz verdient gemacht. In diesem Jahr sind wir glimpflicher davongekommen als 2022, aber vor allem der Großbrand mit fast 700 Hektar zeigt die zerstörerische Kraft des Feuers. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, sondern müssen beim Waldumbau und der Waldbrandvorsorge schneller werden. Deshalb richte ich mich an dieser Stelle auch an die 100.000 privaten Waldbesitzerinnen und -besitzer: Lassen Sie uns gemeinsam Einsatz zeigen für den Brandenburger Wald.“
Waldbrandschutz und Waldbrandvorsorge sind A und O
Brandenburg ist das Bundesland mit dem höchsten Waldbrandrisiko, vergleichbar mit den Ländern im Mittelmeerraum. Die Hälfte aller deutschen Waldbrände ereignet sich in Brandenburg.
In der Waldbrandvorsorge bleibe noch viel zu tun, mahnte Forstminister Vogel:
„Nur durch mehr Laubholzanteile, befahrbare Waldwege und weitere neue Löschwasserentnahmestellen kann das Risiko, dass sich Waldbrände ausbreiten, gesenkt werden. Die Anlage von Löschwasserentnahmestellen wie auch von Brand- und Katastrophenschutzwegen fördern wir mit bis zu 100 Prozent.“
Zum vorbeugenden Waldbrandschutz zählt auch die Waldbrandfrüherkennung. Dafür führte das Forstministerium als Pionier vor 20 Jahren ein optisches Sensorsystem ein.
„Ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht es trotz modernster Technik dennoch nicht“,
so Minister Axel Vogel.
„In den Waldbrandzentralen übernehmen Beschäftigte des Landesbetriebes Forst die verantwortungsvolle Aufgabe an Überwachungsmonitoren die eingehenden Meldungen zu prüfen und im Falle eines Brandes zu alarmieren. Hier zählt jede Minute. Nur wenn wir einen Waldbrand frühzeitig erkennen und lokalisieren können, haben die Einsatzkräfte eine gute Chance, das Feuer klein zu halten und schnell abzulöschen.“
Brandenburg übernimmt länderübergreifende Arbeitsgruppe Waldbrandschutz
Im Herbst hat Brandenburg die Geschäftsführung der Bund/Länder-Arbeitsgruppe Waldbrandschutz von Niedersachsen übernommen. Die Forstverwaltungen der Länder und des Bundes beraten hier seit 20 Jahren die Schwerpunkte im Waldbrandschutz und haben unter anderem als Arbeitsgrundlage verbindliche bundeseinheitliche Standards für Waldbrandeinsatzkarten erarbeitet, die auch die länderübergreifende Kommunikation erleichtern.
Waldbrandsaison 2023
Bei den für 2023 erfassten 244 Waldbränden mit einer Fläche von 763 Hektar sind Bundeswaldflächen wie Truppen- und Standortübungsplätze noch nicht eingerechnet. 213 der 244 Waldbrände ereigneten sich in den Monaten Mai, Juni und Juli.
Bei dem verheerenden, 688 Hektar umfassenden Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog West (Eigentum der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg) ließ die Kampfmittelbelastung nur eine Bekämpfung von gesicherten Schneisen aus zu und wurde aus der Luft unterstützt. Im Juli gab es ein Waldbrandereignis mit über 10 Hektar in der Gemeinde Halbe im Landkreis Dahme-Spreewald in einem Gebiet, das ebenfalls ein hohes Gefährdungspotenzial durch Kampfmittel aufweist.
Hintergrund
Der Stiftungserlass wurde am 21. Dezember 2022 im Amtsblatt des Landes Brandenburg veröffentlicht. Auf dieser Grundlage konnten die Vorschlagsberechtigten – oberste Landesbehörden, untere Katastrophenschutzbehörden sowie die Landesverbände der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks, sowie der Bundeswehr und der Bundespolizei – Vorschläge bis zum 30. Juni 2023 bei der Staatskanzlei einreichen. Die Staatskanzlei übermittelt anschließend die Medaillen und Urkunden sowie die Namen der Ausgezeichneten den Vorschlagsberechtigten. Sie händigen die Medaillen und persönlichen Urkunden in einer würdigen Form aus.
Ausgezeichnete | Begründung |
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Tippmann, Carola | Frau Tippmann war bei der Großschadenslage in Beelitz vom 19. – 22. Juni 2022 im Schichtbetreib als Fachberaterin Forst in der Technischen Einsatzleitung mit Expertise und Ortskenntnis in besonderem Maß im Einsatz. |
Arndt, Karl-Heinz | Herr Arndt war bei den zwei Großschadenslagen in der Gohrischheide 23. - 29. Juni 2022 und Falkenberg als Fachberater Forst in der KSG des Landkreises und der TEL im Schichtbetrieb eingebunden. |
Buder, Romeo | Herr Buder hat bei der Großschadenslage Lieberoser Heide vom 4. – 26. Juli 2022 im Schichtbetrieb als Fachberater Forst in der Technischen Einsatzleitung mit Expertise und Ortskenntnis in besonderem Maß unterstützt. |
Engel, Raimund | Herr Engel hat als Fachberater Forst in der Funktion als Waldbrandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg bei den Großschadenslagen Lieberose, Treuenbrietzen, Beelitz und Gohrischheide im/für das Koordinierungszentrum Krisenmanagement unterstützt. |
Haase, Philipp | Herr Haase hat in der Waldbrandzentrale Süd als Schichtleiter während der Groß-schadenslage Beelitz sowie durch Tätigkeit als Fachberater Forst in der Funktion als Stellvertretender Waldbrandschutzbeauftragter des Landes im/für das Koordinierungszentrum Krisenmanagement bei der Großschadenslage Falkenberg/Elster unterstützt. |
Honke, Uwe | Herr Honke war bei der Großschadenslage in Treuenbrietzen vom 17. – 23. Juni 2022 im Schichtbetrieb als Fachberater Forst in der Technischen Einsatzleitung mit Expertise und Ortskenntnis in besonderem Maß im Einsatz. |
Lewandowski, Uwe | Herr Lewandowski war im Rahmen der beiden Großschadenslagen im Jahr 2022 in der Gohrischheide 23. – 29. Juni 2022 und bei Falkenberg/ Elster vom 25. Juli bis 2. August 2022 vor Ort im Einsatz in der Technischen Einsatzleitung sowie im Verwaltungsstab des Landkreises als Fachberater Forst sowie in der Funktion als Waldbrandschutzbeauftragter des Kreises. |
Moczia, Thomas | Herr Moczia war bei der Großschadenslage in Treuenbrietzen vom 17. – 23. Juni 2022 im Schichtbetrieb als Fachberater Forst in der Technischen Einsatzleitung mit Expertise und Ortskenntnis in besonderem Maß im Einsatz. |
Pasewald, Wilfried | Herr Pasewald war in der Waldbrandzentrale Süd als Schichtleiter während aller Großschadenslagen im Jahr 2022 im Einsatz. Hier stand die Aufbereitung und Zuarbeit von Lage- und Fachinformationen an die Integrierten Regionalleitstellen und an den Waldbrandschutzbeauftragten des Landes sowie seinen Vertreter im Vordergrund. |
Schmidt, Ulf | Herr Schmidt war bei der Großschadenslage in Treuenbrietzen vom 17. – 23. Juni 2022 im Schichtbetreib als Fachberater Forst in der Technischen Einsatzleitung mit Expertise und Ortskenntnis in besonderem Maß im Einsatz. |
Zwingenberger, Knut | Herr Zwingenberger war in der Waldbrandzentrale Süd als Schichtleiter während aller Großschadenslagen im Jahr 2022 im Einsatz. Hier stand die Aufbereitung und Zuarbeit von Lage- und Fachinformationen an die Integrierten Regionalleitstellen und an den Waldbrandschutzbeauftragten des Landes sowie seinen Vertreter im Vordergrund. |