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Niederschlag verbessert kurzfristig Situation im Spreewald – Gesamtsituation bleibt angespannt

- Erschienen am 08.07.2020

Cottbus – Im Monat Juni wurden mit 58 Millimeter Niederschlag an der Station Cottbus knapp überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gemessen. Auch die Situation im Spreewald zeigt sich aufgrund des gefallenen Regens kurzfristig entspannter. Im Oberlauf der Spree fielen die Niederschläge der letzten Woche dagegen wesentlich geringer aus und konnten die Situation nicht verbessern.

Spree

Durch die zum Teil starken Niederschläge im Spreewald wurde der Abfluss am Pegel Leibsch UP stabilisiert. Betrug der Abfluss in der Spree am Pegel Leibsch UP noch vor drei Wochen kurzfristig 1,5 Kubikmeter pro Sekunde, liegt er bei 2,86 Kubikmeter pro Sekunde (Stand: 06.07.2020). Er bleibt damit aber unter dem mittleren Abfluss für den Monat Juli von 4,60 Kubikmetern pro Sekunde. Die Niedrigwassersituation hält also weiterhin an.

In der Talsperre Spremberg wurden die gefallenen Regenmengen nicht wirksam. Der aktuelle Wasserstand der Talsperre Spremberg beträgt 91,23 Meter NHN (Normalhöhennull, Stand 06.07.2020) und sinkt momentan um ca. 1 bis 2 Zentimeter pro Tag. Die für Mitte Juli geplanten Baumaßnahmen mit einem erforderlichen maximalen Wasserstand von 91,50 Meter NHN können unproblematisch durchgeführt werden und dauern voraussichtlich 4 bis 5 Monate an.

Im oberen Einzugsgebiet der Spree (Sachsen) fiel im Vergleich zu Brandenburg deutlich weniger Regen. Die Lage ist sehr angespannt, da die Talsperre Bautzen aktuell nur zu 70 Prozent gefüllt ist und die Talsperre Quitzdorf trotz des Niederschlags dieses Jahr nicht genutzt werden kann. Der im Unterlauf der Spree gefallene Niederschlag half allerdings, das zur Verfügung stehende Wasserdargebot im Speicherbecken Bärwalde zu schonen. Basierend auf den aktuellen Randbedingungen und bei gleichzeitig sorgsamer Bewirtschaftung reicht das Wasserdargebot des Speicherbeckens Bärwalde bis Ende Juli. Danach steht das Wasserdargebot der Talsperre Bautzen für die Niedrigwasseraufhöhung zur Verfügung.

Schwarze Elster

An der Schwarzen Elster verschärft sich die Lage aufgrund der sehr geringen Abflüsse und Niederschläge weiter. Am Pegel Neuwiese (Sachsen, zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) werden nur noch ca. 0,065 Kubikmeter pro Sekunde gemessen (Stand 06.07.2020). An der Landesgrenze zu Brandenburg fällt die Schwarze Elster trocken.

Die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster am Pegel Biehlen erfolgt zu einem großen Teil aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza mit dem Ziel, die Wasserqualität und insbesondere den pH-Wert unterhalb von Plessa zu stabilisieren. Aktuell beträgt der Abfluss am Pegel Biehlen 0,562 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im Juli normalerweise bei rund 1,78 Kubikmetern pro Sekunde.

Die Stützung des Pegel Biehlen durch Abgabe aus dem Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) ist zur Schonung des Wasserdargebotes im Speicher aktuell ausgesetzt. Der Wasserstand des Speicherbecken Niemtsch liegt bei 98,69 Meter NHN (Stand 06.07.2020) und fällt um circa 1 Zentimeter im Zeitraum von 2 bis 3 Tagen.

Die Ad-hoc-AG-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ kam zu Wochenbeginn bereits zur 20. Sitzung zusammen. Seit 2018 tagt diese Arbeitsgruppe regelmäßig, um durch gezielte Bewirtschaftung in den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster das sehr knappe Wasserdargebot optimal und so verlustarm wie möglich zu nutzen.