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Zweites Treffen des Netzwerks Hitzeschutz

Presseinformation des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

- Erschienen am 08.12.2023

Das im Juni unter dem Dach des Gesundheitsministeriums und in enger Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzministerium gegründete Zentrale Netzwerk Hitzeschutz ist heute (08.12.) in Potsdam zu seinem zweiten Treffen zusammengekommen. Auf dem Programm standen Impulsvorträge zu Umsetzungsbeispielen von Brandenburger Hitzeschutzmaßnahmen, Vernetzungsangebote und Workshops, ein Fachvortrag zum Thema UV-Schutz sowie ein Bericht der Fachstelle, die das Zentrale Netzwerk koordiniert. Ziel des Netzwerks ist es, alle relevanten Akteurinnen und Akteure auf Landesebene zu bündeln und konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz zu entwickeln. Das Netzwerk ist Bestandteil des Hitzeaktionsplans, mit dem die Landesregierung die Brandenburger Bevölkerung vor den Auswirkungen extremer Hitze schützen will.

Hitze ist das größte und am stärksten unterschätzte gesundheitliche Risiko durch den Klimawandel. Obwohl 2023 auch bundesweit kein Jahr der Hitzerekorde war, schätzt das Robert Koch-Institut, dass bis Ende September rund 3.200 Menschen hitzebedingt starben. Im Hitzejahr 2022 kamen laut Amt für Statistik Berlin Brandenburg allein in Brandenburg 219 Menschen im Zusammenhang mit Hitze ums Leben. Zum Vergleich: Im selben Jahr starben 112 Personen bei Verkehrsunfällen. Hitzeschutz ist deswegen essentiell.

Die Sommertemperaturen in Brandenburg lagen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) auch in diesem eher wechselhaften Sommer 2023 mit 19,0 Grad Celsius deutlich über den durchschnittlichen 17,3 Grad Celsius der Referenzperiode von 1961-1990. Im Sommer 2023 warnte der DWD erstmalig für den Süden Brandenburgs am 20. und 21. Juni sowie flächendeckend am 9. Juli vor Hitze. Insgesamt gab es für ganz Brandenburg sieben Hitzewarnungen sowie zwei zusätzliche für den südlichen Teil Brandenburgs. Brandenburg gehört zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen Deutschlands und verzeichnet – hinter Berlin – die meisten Hitzetage. Seit den 1950er Jahren hat sich die jährliche Anzahl der heißen Tage (Tage mit einer Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad Celsius) von etwa 5 auf fast 15 verdreifacht.

Im Zentralen Netzwerk Hitzeschutz sollen Akteurinnen und Akteuren verschiedenster Behörden und Organisationen im Land zusammenarbeiten, die sich mit dem Thema Hitzeschutz befassen, darunter aus den Bereichen Gesundheit, Katastrophenschutz und Rettungswesen, Arbeitsschutz, Soziales und Stadtplanung. Eine der Aufgaben des Netzwerks ist es, die Erstellung von spezifischen Hitzeaktionsplänen, insbesondere auf kommunaler und institutioneller Ebene, wie Pflegeeinrichtungen, zu unterstützen, zu forcieren und konkrete Maßnahmen insbesondere zum Schutz vulnerabler Gruppen anzustoßen, umzusetzen und weiterzuentwickeln.

Basis für die Gründung des Netzwerks ist ein vom Klimaschutz- sowie vom Gesundheitsministerium finanziertes Gutachten für einen Hitzeaktionsplan, das den aktuellen Stand der Forschung zur gesundheitlichen Bedrohung durch Hitze und zu Instrumenten umfasst, die zur Vorsorge anerkannt und erprobt sind. Unter anderem wird eine Reihe von konkreten Maßnahmen aufgelistet, die zur Hitzevorsorge auf Landesebene, in den Kommunen und von Organisationen und Verbänden realisiert werden können. Die Maßnahmen betreffen Bereiche wie Pflege, Schule, Gemeinschaftsunterkünfte, Breiten- und Spitzensport, Tourismus, Rettungs- und Einsatzkräfte, Landes- und Kommunalbeschäftigte und besonders gefährdete Branchen.

Hitzeschutz-Akteure aus allen Lebensbereichen können sich jederzeit an dem Netzwerk beteiligen und sind herzlich willkommen. Weitere Informationen erteilt die Fachstelle des Zentralen Netzwerks unter der E-Mail-Adresse brandenburg@hitzeaktionsplan.de. Über die genannte E-Mail-Adresse kann man sich bei Interesse auch zu einem Newsletter anmelden.