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Für klimastabile Wälder: Minister Vogel startet Beratungsoffensive und weitere Hilfsangebote für Brandenburgs Waldbesitzer

- Erschienen am 10.06.2020

Bad LiebenwerdaAuf seinem heutigen Arbeits- und Informationsbesuch in den geschädigten Wäldern Südbrandenburgs hat Forstminister Axel Vogel den märkischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern weitere Beratung und finanzielle Unterstützung zugesichert. „Bei der Anpassung unserer Wälder an die Folgen des Klimawandels und bei der Verjüngung der geschädigten Wälder spielt der Waldumbau eine Schlüsselrolle. Dafür brauchen wir die 100.000 privaten Waldbesitzer in Brandenburg, die wir bei dieser schwierigen Aufgabe unterstützen“, sagte Axel Vogel in Elbe-Elster, wo er besonders geschädigte Wälder sowie ein Waldumbauprojekt besichtigte und mit Förstern und Waldbesitzern der Region über Fördermöglichkeiten sprach.

Dürre, Brände, Schadinsekten: Besonders die südbrandenburgischen Wälder – und hier vor allem im Landkreis Elbe Elster – haben in den vergangenen Jahren besonders unter den Auswirkungen der Klimakrise gelitten. Erst vor wenigen Tagen konnte der bislang größte Waldbrand in diesem Jahr in dem Gebiet gelöscht werden. Doch auch Schadinsekten, die von der Trockenheit profitieren, machen dem Wald zu schaffen.

2016 fraß sich die Kiefernbuschhornblattwespe durch die Baumkronen und schwächte die Kiefern. Nach einer kurzen Erholungsphase im niederschlagsreichen Jahr 2017 führten Stürme Ende 2017 und das Sturmtief „Friederike“ im Januar 2018 zu einer großen Menge Schadholz. Die Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 verschärfte die Situation dramatisch und machte die Hoffnung der Förster auf eine Erholung der Wälder zunichte.

In den durch Trockenheit geschwächten Bäumen haben Borkenkäfer, Prachtkäfer und pilzliche Schaderreger leichtes Spiel. In Folge dieser Witterungsereignisse und dem damit zusammenhängenden Schädlingsbefall kam es im Landkreis Elbe Elster zu Absterbeerscheinungen in einem bisher unbekannten Ausmaß. Auf rund 15.000 Hektar wurde bisher akuter Schädlingsbefall festgestellt, Tendenz weiter steigend. Dazu kommt ein erheblicher Flächenumfang von bereits abgestorben Flächen.

Die Landesförster haben die geschädigten Waldflächen unter anderem mit Hilfe von Satellitendaten erfasst sowie die rund 3.300 Waldbesitzer im Landkreis Elbe-Elster in Briefen über die Ergebnisse und Hilfsangebote informiert.

In dieser Woche startet zudem eine Beratungskampagne der Landesforstverwaltung. Forstminister Axel Vogel hat in einem Schreiben an alle forstlichen Verbände und die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse auf die Möglichkeiten für Waldbesitzer hingewiesen, Beratungen und Fördermittel für aktiven Waldumbau in Anspruch zu nehmen.

Im Rahmen des Europäischen Fonds zur Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) unterstützt das Land Beratungsleistungen für private Waldeigentümer mit einem Fördersatz von bis zu 100 Prozent. Eine Erstinformation bietet die neue Brandenburger ELER-Onlineplattform: www.IhrWaldbrauchtZukunft.de

Axel Vogel: „Die Waldbesitzer sollten das Schadereignis auch als Chance für den Start eines konsequenten Waldumbaus begreifen und von der Fördermöglichkeit umfangreich Gebrauch machen.“

Zur finanziellen Unterstützung der Waldbesitzer bei der Beseitigung von Schäden, die durch Extremwetterereignisse verursacht wurden, wurde bereits im letzten Jahr eine Förderrichtlinie in Kraft gesetzt. Für die Wiederaufforstung nach der Beräumung der geschädigten Waldflächen können Waldbesitzer ebenfalls Fördermittel erhalten.

Die großen Kiefernreinbestände sind für die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. „Brandenburg gehört zu den Bundesländern, die am meisten mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben. Der Umbau hin zu Wäldern, die an die veränderten Bedingungen angepasst und klimastabil sind, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Forstminister Axel Vogel.

Auch Landeswald ist geschädigt. Bis zum Jahresende wird der Landesbetrieb Forst über 250.000 Festmeter Schadholz im Wald einschlagen. Bei der Wiederaufforstung von über 100 Hektar in diesem Frühjahr wurden über 500.000 Bäume, davon 450.000 Laubbäume, gepflanzt. Auf weiteren 8 Hektar wurden Bucheckern in den Waldboden gebracht.

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