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Neuer Wald aus der Luft: Saatgutabwurf per Drohne soll Wiederaufforstung nach Waldbrand befördern

- Erschienen am 16.02.2024

Potsdam – Auf einer ehemaligen Brandfläche von Beelitz im Jahr 2022 geht der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) im Revier Seddin neue Wege bei der Wiederbewaldung. Statt mit dem Pflanz-Spaten oder über den Weg einer langwierigen natürlichen Verjüngung setzten die Forstleute an diesem Ort auf Hilfe aus der Luft.

In einem Praxisversuch mit der Firma SKYSEED aus Berlin warfen am Freitagmorgen (16.2.2024) erfahrene Drohnen-Piloten spezielle Saatpellets mit teil-autonomen Drohnen flächig beziehungsweis präzise an vorher festgelegten Plätzen ab. Dem ging eine genaue Kartierung und Auswahl der Baumarten aus. Die Drohnen mit einer Spannweite von 2,3 Meter haben eine Ladekapazität von 12 Kilogramm. Mit dieser Menge kann das Saatgut für rund einen Hektar ausgebracht werden.

Zum Einsatz kommen verschiedene Baumarten mit leichten Samen (Sandbirke,  Eberesche, Douglasie, Küstentanne), welche über Naturverjüngung aus den Nachbarbeständen nicht ausreichend zu erwarten sind. Die federleichten und extrem kleinen Samen werden dazu in kleine Pellets aus Naturmaterial gepresst, damit sie gut zu handhaben sind und punktgenau abgeworfen werden können.

Bei der Versuchsfläche handelt es sich um etwa 3,5 Hektar der ehemaligen Brandfläche im Revier Seddin (Forstbetrieb Finkenkrug), die durch den Großbrand Beelitz vor eineinhalb Jahren betroffen war. Davon sind 3 Hektar auf Grund von bestätigtem Kampfmittelverdacht aktuell nicht sicher zu bewirtschaften. Auf allen Flächen sollte ursprünglich auf Naturverjüngung gesetzt werden, eine aktive Einbringung (Pflanzung) wäre nur auf einem kleinen kampfmittelfreien Teil möglich.

Die Ergebnisse werden allerdings erst in einigen Jahren zu sehen sein, wenn hoffentlich ausreichend junge Bäume gekeimt sind, um einen neuen Wald bilden können. Entscheidend für den Erfolg sind in dieser Zeit die Witterung, die Konkurrenzvegetation und der Wildverbiss, der durch angepasste Jagdausübung in Grenzen zu halten ist.