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Die Generalinstandsetzung der Talsperre „Dossespeicher Kyritz“ wird fortgesetzt

- Erschienen am 24.09.2021

Kyritz – Nach dem Ende des Sommers und der Bewirtschaftung der Dosse können der Wasserstand des Dossespeichers abgesenkt und die Sanierungsarbeiten an der Dammfußdrainage fortgesetzt werden. Die Bauarbeiten sollen im Dezember 2021 abgeschlossen werden.

Der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Dammfußdrainage am Dossespeicher Kyritz startet in den kommenden Tagen. Im Unterschied zum letzten Jahr muss der Seewasserstand bis 37,50 Meter über NHN (Normalhöhennull), also nochmals 50 Zentimeter tiefer als 2020, abgesenkt werden. Aus bautechnischen Gründen müssen die Drainagerohre in einem tiefer liegenden Graben eingebaut werden.

Im Zuge der Baumaßnahme werden insgesamt 1.600 Meter Drainage- sowie Entwässerungsleitungen und 15 Entlastungsbrunnen erneuert und mit 30 Kontroll- und Messschächten verbunden. Dazu wird eine Wurzelsperre zum Schutz des neuen Drainagesystems eingebaut. Auch der Unterhaltungsweg wird ausgebaut. Um die notwendige Speicherbewirtschaftung zu erhalten, wurde der Dossespeicher zwischen Januar und Mai angestaut und das Wasser während der Sommermonate wieder abgegeben. Wie im vergangenen Jahr wird während der Bauphase die Großmuschelpopulation des Speichers überwacht und gegebenenfalls umgesetzt. Auch die Wasserqualität, zum Beispiel der Sauerstoffgehalt, der pH-Wert und weitere Parameter, werden dabei kontrolliert.

Das Landesamt für Umwelt hat die aktuelle Baumaßnahme am 23. September auf dem Gelände der Talsperre Vertretern der Stadt Kyritz, der Gemeinde Wusterhausen sowie der Bürgerinitiative „SOS Kyritz“ erörtert. Aufgrund der Vorgaben der Pandemieverordnung konnte die Veranstaltung nur in einem kleineren als dem ursprünglich geplanten Rahmen stattfinden. Die Bauarbeiten machen eine Änderung der Verkehrsführung für die Anlieger der Dorfstraße, der ansässigen Entsorgungsunternehmen sowie Radfahrer erforderlich. Die Baukosten umfassen rund 1,3 Millionen Euro (netto).

 

Hintergrund:

Die Talsperre „Dossespeicher Kyritz“ reguliert den Durchfluss der Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Als Wasserspeicher stützt sie den Mindestwasserabfluss der Dosse, erhält damit ein wertvolles Fließgewässerökosystemen und unterstützt die landwirtschaftliche Nutzung in der Flussaue. Der Stausee umfasst die ehemalige Seenkette Obersee, Salzsee und Borker See. Diese wird heute im Volksmund als Obersee zusammengefasst. Für den Anstau wurde in den 1970er Jahren ein rund 1.500 Meter langer Erdstaudamm gebaut. Für den ordnungsgemäßen und standsicheren Betrieb wurden eine Dammfußdrainage sowie eine Reihe von damit gekoppelten Entlastungsbrunnen auf der Landseite angeordnet. Die Drainage, die Brunnen sowie die dazugehörigen Kontrollschächte weisen mittlerweile Schäden mit Gefährdungspotenzial für die Staudammstandsicherheit auf, die eine umfassende Sanierung erforderlich machen.