Axel Vogel zieht auf Jahresmitgliederversammlung von Brandenburgs Gärtnern erste Zwischenbilanz
- Erschienen amTermin: | Mittwoch, 4. März 2020 |
Zeit: | 9:00 Uhr |
Ort: | Spargelhof Jakobs Kähnsdorfer Weg 1a 14547 Beelitz |
Beelitz – Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel zieht nach 100 Tagen der Landesregierung vor Brandenburgs Gärtnerinnen und Gärtnern eine erste Zwischenbilanz. Der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V. hat den Minister zu seiner Jahresmitgliederversammlung am kommenden Mittwoch (4. März) nach Beelitz eingeladen, um über die Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele zur Entwicklung des Gartenbaus zu diskutieren sowie Fragen zur Investitionsförderung und -erleichterung, zur Biodiversitäts- und Pflanzenschutzreduktionsstrategie und zur Förderung des Absatzes und der Vermarktung heimischer, gärtnerischer Erzeugnisse.
Die Regierungspartner haben sich laut Koalitionsvertrag darauf verständigt, die unter Beteiligung des Berufsstands im Brandenburger Agrar- und Umweltministerium erarbeitete Gartenbau-Konzeption umzusetzen. Schwerpunkte sind hier Beratungsangebote, die Unterstützung der Fachkräftesicherung, die Stärkung praxisbezogener Forschung sowie Initiativen und konzeptionelle Arbeiten in den Bereichen Marken und Vermarktung.
Für die rund 400 Betriebe im Gartenbau gab es in den vergangenen Jahren Licht und Schatten. Brandenburgs Gartenbaubetriebe waren durch den späten Frost im April/Mai 2019 geschädigt. Temperaturen von minus 1,5 bis minus 7 Grad führten trotz der sofort eingeleiteten Frostschutzmaßnahmen zu großen Schäden bis zum Totalausfall in den Obstkulturen. Nach Angaben des Gartenbauverbands sind allein dadurch 25 bis 30 Unternehmen mit einem Frostschaden von rund 5,7 Millionen Euro betroffen. Agrarminister Axel Vogel kann berichten, dass im Entwurf des Nachtragshaushalts Mittel für von Dürre betroffenen Obstbauern enthalten sind.
Mittelfristig aber sollen Gartenbaubetriebe in die Lage versetzt werden, um – gerade in Zeiten des sich immer dynamischer abzeichnenden Klimawandels – selbst besser Vorsorge zu treffen. Brandenburg setzt sich beim Bund dafür ein, das Instrument einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage zur Stärkung des betrieblichen Risikomanagements einzuführen.
Bei Äpfeln, mit 873 Hektar die wichtigste Obstart im Land, gab es 2018 eine sehr gute Apfelernte. Die Gesamterntemenge von gut 30.100 Tonnen angegeben (335 Dezitonnen je Hektar). Dies entspricht nach 2016 dem zweithöchsten Apfelertrag in Brandenburg seit 1991. Aber 2019 konnten aufgrund der Frostereignisse nur 15.000 Tonnen eingebracht werden – die niedrigste Apfelernte seit 2011.
Die Brandenburger Spargelanbauer erzielten 2018 und 2019 mit 22.200 beziehungsweise 20.000 Tonnen eine sehr gute Ernte.
Die Erweiterung der Bio-Produktion ist auch bei Obst und Gemüse einer der aktuellen Schwerpunkte, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Beim Apfel liegt der Öko-Anteil bezogen auf die Fläche schon jetzt bei 23 Prozent.
Seit Februar 2019 wird für zwei Jahre das Projekt „Talente gesucht – Akteure der beruflichen Bildung im Gartenbau motivieren und vernetzen“ im Gartenbauverband zur Nachwuchswerbung für brandenburgische Unternehmen gefördert. Seit 2019 ermöglicht die Richtlinie zur Förderung einzelbetrieblicher Investitionen landwirtschaftlicher Unternehmen mit einem Fördersatz von 45 Prozent Neuanpflanzungen, Bewässerungsanlagen, Spezialmaschinen für Außenwirtschaft, Erntehallen. Hierfür wurden bereits 1,82 Millionen Euro für 17 Antragsteller bewilligt.
Im Jahr 2019 ist es gelungen, die Arbeit der Obstbauversuchsstation Müncheberg zu sichern. Der im Land Brandenburg einmalige Sortenschatz der Station, darunter viele alte Obstbäume, wird seit Juli von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) betreut. Weiterhin hat ein Versuchsbeirat für den Gartenbau seine Arbeit aufgenommen.
Der Bau von Produktionsgewächshäusern im Außenbereich und von Bewässerungsanlagen soll im Rahmen der Novellierung des Brandenburgischen Baugesetzes erleichtert werden.
Bodennutzung gartenbaulicher Erzeugnisse der landwirtschaftlichen Betriebe 2015 bis 2019
Nutzungsart/Fruchtart | Fläche in Hektar (ha) | ||||
---|---|---|---|---|---|
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
Gartenbauerzeugnisse auf dem Ackerland |
6.900 | 7.400 | 7.500 | 7.700 | 7.300 |
- Gemüse und Erdbeeren | 6.800 | 7.300 | 7.400 | 7.700 | 7.200 |
- Blumen und Zierpflanzen | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Dauerkulturen | 4.400 | 4.300 | 4.400 | 4.600 | 4.600 |
- Baum- und Beerenobst | 2.400 | 2.600 | 2.700 | 2.700 | 2.700 |
- Baumschulen | 1.300 | 1.200 | 1.100 | 1.100 | 1.100 |
Quelle: Statistisches Landesamt Berlin-Brandenburg