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Waldbrandüberwachung in Brandenburg wieder in Betrieb - Berliner Wälder mit eigener Kamera noch genauer im Blick

- Erschienen am 02.03.2022

Potsdam – Mit den ersten Sonnentagen steigt auch in den Brandenburger Wäldern ganz schnell die Waldbrandgefahr. Seit Märzbeginn werden wieder täglich die Waldbrandgefahrenstufen für jeden Landkreis berechnet und auf den Internetseiten des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz bekannt gegeben. Um künftig auch die Berliner Wälder noch besser im Blick zu haben, wurde durch die Berliner Forsten auf dem Müggelberg eine eigene Kamera für die Waldbrandfrüherkennung installiert. Automatisiert erkennen und melden die Sensoren, wenn eine Rauchwolke über den Baumwipfeln aufsteigt. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg und die Berliner Forsten arbeiten im Waldbrandschutz enger zusammen.

Brandenburg zählt zu den waldbrandgefährdetsten Regionen in Deutschland. In den Märkischen Wäldern hat es 2021 allein 157-mal gebrannt. Mehr als 43 Hektar wurden durch die Flammen geschädigt. Im Juni des vergangenen Jahres ereignete sich der größte Waldbrand bei Oberkrämer (Landkreis Oberhavel). Insgesamt wurden dort 8,4 Hektar ein Opfer der Flammen. Aufgrund von alter Kriegsmunition war die Brandbekämpfung hier besonders schwierig. Insgesamt waren Feuerwehren sieben Tage lang im Einsatz, bevor die Brandfläche an den Waldbesitzer übergeben werden konnte.

Im Land Brandenburg überwachen 105 Sensoren die Waldflächen und scannen im 6-Minuten-Takt die Waldfläche ab. Dieses Netzwerk an Sensoren wurde jetzt durch einen neuen Sensor der Berliner Forsten ergänzt. Vom Müggelberg im Südosten von Berlin werden nicht nur die meisten Waldflächen von Berlin eingesehen. Der Blick geht auch über die Landesgrenze hinweg bis in die angrenzenden Brandenburger Wälder.

Die Daten des Berliner Sensors werden durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg in einer Zentrale in Eberswalde mit ausgewertet. Wird eine Rauchentwicklung erkannt, so geht die Alarmierung direkt an die zuständige Leitstelle. Die Leitstelle der Berliner Feuerwehr ist eingebunden.

Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz des Landes Berlin: „Die klimatischen Veränderungen und die besonderen Stresssituationen aufgrund der stadtnahen Lage sind eine sehr ernste Herausforderung. Das hochmoderne Waldbrand-Früherkennungssystem hilft uns, den Erholungswald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schützen und seine wichtigen Funktionen für ein gutes Stadtklima und unser Trinkwasser zu bewahren. Ich freue mich sehr über die gute Kooperation mit Brandenburg beim Schutz unserer Wälder.“

Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Anja Boudon verweist auf die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit in Zeiten extremer Klimaveränderungen:

„Auch künftig werden wir in Brandenburg mit zunehmender Trockenheit und dadurch mit erhöhter Waldbrandgefahr rechnen müssen. Schon jetzt ist Brandenburg das Bundesland mit den meisten Waldbränden. Eine funktionierende und moderne Waldbrandfrüherkennung zum Schutz unserer Wälder ist unerlässlich. Deshalb freue ich mich, dass zu den 105 Sensoren, die die Waldflächen überwachen, nun auch der neu installierte Sensor in Berlin zur Waldbrandüberwachung beiträgt.“

Das feuchte und milde Winterwetter täuscht derzeit darüber hinweg, dass es in den Wäldern der Region immer noch viel zu trocken ist. Nach den extremen Trockenjahren 2018 bis 2020 gab es im letzten Jahr nur geringfügig Entspannung für die Wälder.

Mit rund 560 Liter pro Quadratmeter (l/m²) zählt Brandenburg und Berlin auch 2021 nach den Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wieder zu den trockensten Regionen in Deutschland. Die Durchschnittstemperatur lag in Brandenburg bei 9,5 Grad Celsius und in der Hauptstadtregion sogar bei 10,1 Grad Celsius. 2021 war bereits das elfte zu warme Jahr in Folge.

Die Waldflächen in und um Berlin sind lebenswichtig. Daher arbeiten die Länder bereits intensiv daran, um vorbeugenden Brandschutz durch Waldumbau, durch mehr Löschwasserentnahmestellen und durch bessere Befahrbarkeit der Waldwege für die Einsatzfahrzeuge zu gewährleisten. 

 

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