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Ein fast verlorener Schatz – Lotto-Mittel vom Agrarministerium für Rettung historischer Forstkarten im Schorfheide-Museum

- Erschienen am 04.02.2021

Groß Schönebeck – Mit Unterstützung des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums kann das Schorfheide-Museum im Jagdschloss Groß Schönebeck einen spektakulären Zuwachs für seine Sammlung verbuchen. Mit 2.500 Euro aus Lottomitteln unterstützt das Ministerium die archivalische Sicherung und Digitalisierung einer fast verlorenen Sammlung historischer Forstkarten, die dem Museum jetzt als Dauerleihgabe übergeben worden sind.

Ein glücklicher Zufall ermöglichte diesen Zuwachs: Bei der Entsorgung von Müll- und Schuttcontainern im Zuge der umfassenden Renovierung eines Forstverwaltungsgebäudes vor mehreren Jahren wurde eine etwa 1,10 mal 0,80 Meter große Mappe voller alter Forstkarten entdeckt. Nach der Sicherung durch einen Mitarbeiter des Entsorgers lagerte sie in einem unbeheizten Raum und war dort der allgemeinen Luftfeuchtigkeit und den Temperaturschwankungen ausgesetzt – bis zum 13. Dezember 2020. Dank aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger erfuhr das Schorfheide-Museum von dem Fund und konnte mit Zustimmung des Eigentümers die Kartensammlung als Leihgabe übernehmen.

Insgesamt 58 forstliche Karten der Oberförstereien Grimnitz, Görlsdorf und angrenzender privater Güter zwischen 1821 und 1928 enthält die Mappe – das ergab eine erste Durchsicht. Die größte Karte misst 2,20 Meter mal 1 Meter, andere 1 Meter mal 0,70 Meter. Bei den ältesten handelt es sich um handgezeichnete, farbige Karten.

Mit den Lottomitteln wird es nun möglich, die Karten archivarisch zu sichern und in säurefreien Umschlägen dauerhaft einzulagern. Außerdem werden hochauflösend Digitalkopien hergestellt. Von den Digitalkopien sollen Druckkopien angefertigt werden und der wissenschaftlichen Auswertung, Historikern und forstlich Interessierten bereitgestellt werden. Es ist geplant, einige Karten in der aktuell neu zu konzipierenden Dauerausstellung im Schorfheide-Museum „Jagd und Macht“ zu präsentieren.

Die Dauerausstellung gibt einen detaillierten Einblick in prominente Jagdaktivitäten in der Schorfheide, die wie kaum eine andere Region in Deutschland historisch so eng mit der Jagd verbunden ist. Den Begegnungen der „Mächtigen ihrer Zeit“ während und nach den Jagden hier haben die Ausstellungsmacher besonderes Augenmerk gewidmet. Zur Ausstellung gehören drei Teile für die Jahre von 1720 bis 1990: Sie zeigen die Schorfheide als Jagdrevier von Kaisern, NS-Größen und der DDR-Staatsführung.

Ein ehrenamtlicher Verein unterstützt bei der Präsentation und beim Ausbau der Sammlung mit vielen Exponaten privater Spender. Die Gemeinde Schorfheide, hat große Anstrengungen unternommen, das unter Denkmalschutz stehende historische Ensemble rund um das ehemalige Jagdschloss mit Landesfördermitteln zu sanieren oder neu zu gestalten und so touristisch und für Angebote der politischen Bildung nutzbar zu machen.