Minister Vogel in Werenzhain – Flurbereinigung befördert Schutz der Artenvielfalt, vor Hochwasser und vor Trockenheit
- Erschienen amDoberlug-Kirchhain - Der Breite Graben bei Werenzhain, einem Ortsteil der Stadt Doberlug-Kirchhain im Landkreis Elbe-Elster, wurde mit Hilfe der Flurbereinigung auf einer Länge von rund 4 Kilometern renaturiert. Auf Einladung der Teilnehmergemeinschaft des Bodenordnungsverfahren „Breiter Graben“ informierte sich Agrar- und Umweltminister Axel Vogel heute vor Ort über das Projekt und die Möglichkeiten, die die Instrumente nach dem Flurbereinigungsgesetz bieten, um die Umsetzung von Gewässerentwicklungsmaßnahmen nach den Zielvorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu unterstützen.
Zur Fließgewässerentwicklung wurde der Breite Graben bei Werenzhain durch strukturverbessernde Maßnahmen in einen naturnahen Zustand gebracht und die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers hergestellt. Unterstützt wurde das Projekt „Renaturierung des Breiten Grabens und seiner Nebengewässer“, das vom Gewässerverband Kleine-Elster-Pulsnitz im Jahr 2020 abgeschlossen wurde, durch die Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens Breiter Graben. Das Bodenneuordnungsverfahren soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
„Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für den Einsatz der Flurbereinigung bei Vorhaben der Gewässerentwicklung,“
so Minister Axel Vogel heute vor Ort.
„Mit Hilfe der Flurbereinigung konnten die für die Renaturierung des Breiten Grabens erforderlichen Flächen bereitgestellt und vorhandene Nutzungskonflikte aufgelöst werden. Diese Herangehensweise ist auch für weitere Vorhaben zum Gewässerschutz vorbildhaft.“
Gewässerentwicklungsvorhaben verbessern den ökologischen Zustand des Gewässers, beispielsweise durch das Anlegen von Gewässerrandstreifen, den Rückbau von Verrohrungen oder den Einbau von Sohlschwellen. In vielen Fällen befinden sich die für die Gewässerentwicklung benötigten Flächen jedoch nicht im Eigentum des Projektträgers, wodurch eine reibungslose Umsetzung zumindest erschwert oder gar nicht möglich ist. Um die nötigen Flächen entweder zu erwerben oder langfristige Nutzungserlaubnisse zu erhalten, sind Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern erforderlich. Dabei kann die Landentwicklung durch Flurbereinigung unter Einbeziehung der Grundstückseigentümer und relevanter Akteure unterstützen. Durch Flächenmanagement und zukunftsfähige Neugestaltung der Grundstücke werden Nutzungskonflikte aufgelöst und Interessenausgleiche eigentums- und umweltverträglich umgesetzt.
„Die Einbindung und intensive Beteiligung aller Akteure vor Ort, transparente Entscheidungsprozesse sowie eine Diskussion auf Augenhöhe ermöglichen weitestgehend einvernehmliche Lösungen. Das für die Landentwicklung zuständige Agrarressort will daher auch künftig solche Vorhaben durch Flurbereinigungsverfahren umsetzen“,
sagte Agrarminister Axel Vogel in Werenzhain.
Der Minister nutzte anschließend die Gelegenheit, sich über das bei der Agrargenossenschaft Werenzhain im Rahmen des Tierschutzplanes eingerichtete Klauenkompetenz- und Gesundheitszentrums zu informieren. Es demonstriert, wie die Klauenpflege unter modernen tier- und arbeitsschutzkonformen Bedingungen durchzuführen ist.