Tiere und Trecker, Kitzdrohnen und Melkroboter sowie regionale Köstlichkeiten: Minister Vogel und pro agro machen mit Brandenburgs Bauern und Landfrauen Appetit auf die Landpartie am 10./11.6
- Erschienen amPotsdam/Berlin – 153 gastgebende Betriebe und Höfe in 140 Orten Brandenburgs gewähren am zweiten Juniwochenende zehntausenden Gästen – vor allem aus Berlin und der Mark – einen Blick hinter Scheunentore und Stalltüren, in Vorratskammern und Hofläden. Darunter laden 25 Erst-Teilnehmende, zwei Dutzend Ökohöfe und 15 landwirtschaftliche Ausbildungsbetriebe zur 28. Landpartie und damit zur publikumsstärksten Veranstaltung im ländlichen Brandenburg ein. Unter dem Motto „Entdecken – Erleben – Genießen“ gibt es Landwirtschaft zum Anfassen und Begreifen – und auch zur beruflichen Orientierung. Über das 2023er-Programm informierten Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel, pro agro-Vorsitzende Hanka Mittelstädt, Landesbauernverband-Vizepräsident Heiko Terno und Landfrauenverbandsvorsitzende Antje Schulze heute auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Landwirtschaftsminister Axel Vogel:
„Ich bin dankbar und freue mich sehr, dass sich in diesem Jahr noch einmal mehr Landwirtinnen und Landwirte am Landpartie-Wochenende engagieren und hinter die Kulissen ihrer Betriebe schauen lassen. Das ist für viele ein zusätzlicher Kraftakt, aber eine gute Investition, um für Verständnis der Verbraucherinnen und Verbraucher für die Situation der Land- und Ernährungswirtschaft zu werben und um die regionale Wertschöpfung in Brandenburg zu stärken. Mit 15 Ausbildungsbetrieben für landwirtschaftliche Berufe sind nahezu doppelt so viele wie bisher auf der diesjährigen Landpartie vertreten: Wer sich für Natur und natürliche Lebensmittel, Tiere und Technik interessiert, der kann am Wochenende in einen ‚Grünen Beruf‘ hineinschnuppern.“
In vielen Dörfern sind landwirtschaftliche Unternehmen gewichtige Arbeitgeber. Die Zahl der Berufsabschlüsse im Agrarbereich in Brandenburg ist kontinuierlich angestiegen: in 2022 auf 550. Zur Gewinnung von Nachwuchskräften trägt auch eine moderne digitale Landwirtschaft bei, die sich auf der Landpartie 2023 präsentiert: beispielsweise durch den Einsatz von Melkrobotern oder die Wurzelschau aus der Luft mittels „DigiRoot“ oder auch durch die Arbeit mit Drohnen, um Rehkitze vor der Gras- oder Getreidemahd aufzufinden.
Die Landwirtschaftsbetriebe in Brandenburg, so Minister Axel Vogel, sollten mit guten Einnahmen auch regionale Wertschöpfung generieren können – dazu könnten die Begegnungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern mit Erzeugerinnen und Erzeugern vor Ort auf der Landpartie erheblich beitragen.
„Als attraktive Arbeitgeber sind die landwirtschaftlichen Unternehmen Motor der ländlichen Entwicklung. Als nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind sie Innovationstreiber im Pflanzenbau und für das Tierwohl“,
so Vogel.
Hanka Mittelstädt, Vorsitzende Verband pro agro:
„Eine im letzten Jahr durch pro agro in Auftrag gegebene Studie zu Vermarktungspotentialen, deren Auswertung inzwischen vorliegt, hat aufgezeigt, dass Aspekte, wie „Vertrauen“, „gut für die Region“ und natürlich „Geschmack und Qualität“ bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die sich bewusst für Regionalität entscheiden, die wesentlichen Beweggründe für den regionalen Einkauf darstellen. Woraus sich dieses Vertrauen speist, was genau dieses „gut für die Region“ bedeutet und was es mit Geschmack und Qualität auf sich hat, erfährt man am Wochenende des 10. und11. Juni ganz konzentriert bei den über 150 Gastgebern der Brandenburger Landpartie.“
Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbandes Brandenburg und Geschäftsführer des AWO Reha-Gut Kemlitz:
„Unsere Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe laden ein, einen Blick in moderne Tierhaltungsanlagen zu erhaschen, Boden und Umwelt schonende Landtechnik zu bewundern und mehr über den Weg unserer Lebensmittel vom Feld bis auf den Teller zu erfahren. Denn direkt vor den Toren der Hauptstadt wachsen jede Menge Zutaten für den Essentisch, ganz gleich für welchen Geschmack und für welchen Ernährungsstil. Für die Landwirtinnen und Landwirte ist die Landpartie auch Gelegenheit, mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern ins Gespräch kommen, Fragen zu beantworten, Vorurteile abzubauen, über Unwahrheiten aufzuklären und ihre Visionen zu teilen. Kurz: Frische Landluft, gutes und gesundes Essen, Tiere hautnah und jede Menge Spaß und Karriereideen für den Nachwuchs - das bieten unsere Betriebe auf der Landpartie 2023."
Antje Schulze, Vorsitzende des Brandenburger Landfrauenverbands e. V., der sich zur Landpartie vor allem mit Aktionen für Kinder engagiert und dabei Landwirtschaft mit allen Sinnen erlebbar macht:
„Es ist Ihnen nicht egal, wo Ihre Lebensmittel herkommen? Dann nutzen Sie die Brandenburger Landpartie! Erkunden Sie – am besten mit dem Fahrrad – das wunderschöne Brandenburg. Nutzen Sie dabei die Gelegenheit, landwirtschaftliche Betriebe und Direktvermarkter zu besuchen. Kommen Sie mit den Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch. Wir Landfrauen stehen hinter der heimischen Landwirtschaft und setzen uns gegen Lebensmittelverschwendung ein. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig regionale Wertschöpfungsketten sind. Tragen Sie mit dazu bei, dass auch in Zukunft regionale Produkte in den Regalen der Händler zu finden sind. Kaufen Sie regional!“
Nach dem Trendreport Ernährung 2023 der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beim Bundeslandwirtschaftsministerium wird unter den 170 befragten Expertinnen und Experten in der klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung die wichtigste Entwicklung sehen. Verbraucherinnen und Verbraucher messen bei Ernährungsentscheidungen den Aspekten Regionalität und Nachhaltigkeit hohe Bedeutung zu.
Die vom Brandenburger Agrarministerium 2022 eingeführten Qualitätszeichen „Gesicherte Qualität Brandenburg“ und „Bio Brandenburg Gesicherte Qualität“ werden auch Regionalprodukten zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Mit der Brandenburger Bio-Ei GmbH, der Mosterei Ketzür, dem Landgut Pretschen und dem Biohof Schöneiche/Spreewald tragen vier Betriebe bereits das märkische Bio-Qualitätssiegel. Um beide Qualitätsprogramme bekannter zu machen und umzusetzen, setzt das Agrarministerium 2023 und 2024 insgesamt eine Million Euro ein.
Mit weiteren 1,4 Millionen Euro unterstützt das Landwirtschaftsministerium fünf Projekte, die regionale klimaschonende Wertschöpfungsketten in Brandenburg für Lebensmittel wie Linsen und Kichererbsen, aber auch für nachhaltige und natürliche sowie recycelte Materialien und Baustoffe in den nächsten drei Jahren von der Produktion bis zum Absatz aufbauen. Insgesamt werden bis zum Jahr 2027 bis zu 24,5 Millionen Euro für regionale Wertschöpfungsketten eingesetzt.
Eröffnung Landpartie 10. Juni 2023
Die Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Landpartie richtet die PAE Marktfrucht GmbH Putlitz aus. Der Betrieb wirbt für die Prignitz als landwirtschaftlich geprägter Kulturraum. Das landwirtschaftliche Unternehmen legt auch einen Schwerpunkt auf erneuerbare Energien. Der Betrieb baut beispielsweise Mais, Roggen, Weizen, Gerste und Winterraps sowie Kurzumtriebsplantagen an und betreibt Photovoltaik. Getreide und Raps werden überwiegend für die eigene Biogasproduktion verwendet Auf 1.500 Hektar kommen Zwischenfruchtmischungen zum Einsatz, die auch für eine bessere Biodiversität sorgen. Felix Colsman, CEO der DAH Gruppe, nannte auf der Pressekonferenz eine Landtechnikschau, die Besichtigung des Biogas-Produktionsprozesses und die Vorführung von Zwischenfruchtaussaaten als Programmpunkte auf der Landpartie, die auch ein Kinder- und Kulturprogramm und ein breites kulinarisches Angebot beinhaltet.
Während des Landpartie-Wochenendes ist für Gäste die Info-Hotline 033230 – 20 770 geschaltet.
Agrarminister Axel Vogel und Agrarstaatssekretärin Anja Boudon besuchen am Wochenende des 10. und 11. Juni im Rahmen der Landpartie mehrere Landwirtschaftsbetriebe. Dazu erfolgt eine gesonderte Ankündigung.
Die Brandenburger Landpartie wurde 1994 vom Landwirtschaftsministerium initiiert und wird von pro agro mit vielen Partnern, insbesondere dem Landesbauernverband und dem Landfrauenverband durchgeführt.