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Hoch „Detlef“ heizt Brandenburg ein – Waldbrandgefahr steigt

- Erschienen am 05.08.2020

Potsdam – Über Europa hat sich in den letzten Tagen ein ausgedehntes Hochdruckgebiet festgesetzt. Diese Wetterlage wird auch in den nächsten Tagen bestimmend sein. Die Meteorologen rechnen mit reichlich Sonnenschein und Temperaturen über der 30-Grad-Marke. Mit der Hitzewelle steigt die Waldbrandgefahr in Brandenburg wieder extrem an.

Es wird eine heiße Woche, da sind sich die Meteorologen schon sicher. Das Quecksilber wird in weiten Teilen des Landes auf 30 Grad Celsius ansteigen. Zum Wochenende werden sogar regional die 35 Grad Celsius erreicht werden.

Der Landesbetrieb Forst Brandenburg und auch die Feuerwehren bereiten sich auf zahlreiche Einsätze vor. Bei den Temperaturen und dem Wind aus östlichen Richtungen reicht schon ein Funke aus, um Unachtsamkeit einen Waldbrand entstehen zu lassen. Vielfach ist eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ein Funkenflug von einem Lagerfeuer die Ursache für einen Brand. In 90 Prozent der aufgetretenen Waldbrände ist menschliches Handeln die Ursache, so die langjährige Statistik.

Brandenburg ist gegenüber den Vorjahren bisher vor Großschadenslagen, bis auf einen Waldbrand von 80 Hektar (bei Plessa), verschont geblieben. Aktuell wurden 220 Waldbrände mit einer Fläche von 110 Hektar in der Statistik aufgeführt.

Das Forstministerium warnt vor den Gefahren und bittet alle Bürgerinnen und Bürger, das strikte Rauchverbot in den Wäldern einzuhalten. Zu Rauchen oder bei Waldbrandgefahr im Wald oder in der Nähe von Wald zu grillen ist kein Kavaliersdelikt. Das Waldgesetz schreibt bei Waldbrandgefahrenstufe 4 und 5 einen Abstand von mindestens 50 Metern vor. Verstöße können mit erheblichen Geldbußen geahndet werden. Waldbrände bringen nicht nur die Natur in Gefahr und vernichten das Vermögen von Generationen, sondern bringen auch Menschenleben in Gefahr. Bei den zahlreichen großen Waldbränden in Brandenburg in den vergangenen beiden Jahren, ist es zu Evakuierungen von Menschen gekommen oder diese mussten bereits vorbereitet werden.

Forstbehörde lässt die Wälder für die Besucher offen

Jetzt die Wälder zu sperren, sei aber nicht der sinnvollste Weg, so die Umweltstaatssekretärin Silvia Bender. Sie appelliert an die Waldbesucher die Verbote einzuhalten. „Hierzu gehört auch, die Zufahrten zum Wald nicht durch parkende Autos zu versperren und das strikte Befahrungsverbot zu beachten. Wenn sich alle an die Regeln halten, steht einem Aufenthalt, insbesondere in den Corona-Zeiten, im Wald nichts im Wege“, so Silvia Bender.

Und wenn es doch mal brennt

Die gute Zusammenarbeit von Forst und Feuerwehr ist vielfach entscheidend. Wenn Waldbrände frühzeitig erkannt werden, sind auch die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren schnell in der Lage Waldbrände zu löschen. Probleme beim Löschen tauchen immer da auf, wo sich noch alte Munition im Boden befindet. Hier sind sich die Führungskräfte aber einig: Die Sicherheit der Einsatzkräfte geht vor - so wertvoll kann kein Baum sein, dass man ein solches Risiko eingeht.

105 Kameras überwachen den Brandenburger Wald und scannen die Wälder nach aufsteigenden Rauchwolken ab. Wenn eine Rauchwolke erfasst wird, werden die Daten analysiert und an die zuständige Regionalleitstelle der Feuerwehr übermittelt.

Das Sommerwetter wird landesweit die Gefahrenlage ansteigen lassen. Prognostiziert wird flächendeckend die Waldbrandgefahrenstufe 4 und 5, somit besteht eine hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr.

Die tägliche Waldbrandgefahrenstufe wird für die jeweilige Region um 8:00 Uhr auf den Internetseiten des MLUK veröffentlicht.

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