Engagement für nachhaltigen Nachwuchs: Agrarstaatssekretärin Anja Boudon würdigt Prüfer der Grünen Berufe
- Erschienen amPotsdam – Ohne sie läuft es nicht: Die ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und Fortbildung bei den Grünen Berufen. Agrarstaatssekretärin Anja Boudon dankte heute den Prüferinnen und Prüfern für ihr zum Teil 30-jähriges Engagement bei einer Veranstaltung in der Heimvolkshochschule am Seddiner See und würdigte die ehemaligen Mitglieder der Prüfungsausschüsse, von denen einige mit dem Ablauf der letzten Berufungsperiode aus dem Prüfwesen ausgeschieden sind.
Agrarstaatssekretärin Anja Boudon: „Die Prüferinnen und Prüfer in der Ausbildung der Grünen Berufe leisten als Ehrenamtliche eine wichtige Arbeit für die Fachkräftesicherung und stellen eine hohe Qualität in der Ausbildung sicher. Viele der Brandenburger Prüferinnen und Prüfer sind von Anfang an oder seit vielen Jahren mit dabei. Ich bedanke mich deshalb sehr bei Ihnen für dieses langjährige Engagement und Ihren Einsatz. Diese Arbeit ist keine Selbstverständlichkeit und dennoch hoffe ich, dass wir auch im Bereich der Prüferinnen und Prüfer weiterhin engagierte Menschen finden werden, um die hohe Qualität in der Ausbildung zu den landwirtschaftlichen Berufen gewährleisten zu können. Den aktuellen 59 Prüfungsausschüssen wünsche ich weiterhin gutes Gelingen und Spaß bei der Arbeit.“
Die so genannten Grünen Berufe umfassen in Brandenburg die Ausbildungsberufe als Landwirtin oder Landwirt, Tierwirtin oder Tierwirt, Gärtnerin oder Gärtner, Fachkraft im Agrarservice, Pferdewirtin bzw. -wirt, Milchtechnologe oder -technologin, Revierjäger oder -jägerin und Pflanzentechnologe oder -technologin.
Das Prüfungswesen umfasst den Bereich der Aus- und der Fortbildungsprüfungen. Jeder Auszubildende legt während seiner dreijährigen Ausbildungszeit die Zwischen- und die Abschlussprüfung ab. Die Prüfenden müssen in den Prüfungsgebieten sachkundig und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet sein. Nachgewiesen wird das mit den eigenen vorhandenen Abschlüssen.
Die Prüferinnen und Prüfer arbeiten ehrenamtlich. Es gibt keine rechtliche Verpflichtung oder verpflichtende Berufung durch ein Gremium. Ihnen kommt eine wichtige Rolle in der Nachwuchsgewinnung zu. Denn nur, wenn es genügend Prüfer gibt, die die Leistung der Auszubildenden bewerten, kann der Berufsnachwuchs die Ausbildung erfolgreich abschließen. Und auch im Prüfwesen selbst ist die Bereitschaft, sich als Prüfer zu engagieren, stets gerne gesehen. Hier steht derzeit ein Generationswechsel an, so dass Bedarf an neuen Prüfern besteht.
Das Prüfungswesen in Brandenburg existiert in dieser Form seit 1992, und viele der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer sind bereits seit 30 Jahren aktiv. 1992 nahmen rund 200 Prüfer die Arbeit auf. Seitdem wurden etwa 60.000 Prüfungen bewertet. Derzeit gibt es 59 Prüfungsausschüsse mit rund 700 Prüfern. Die Berufungsdauer der Prüfungsausschüsse beträgt fünf Jahre. Die aktuelle Berufungsperiode begann am 1. Januar 2022.
Der Prüfungsausschuss bewertet die schriftlichen Klausuren, bereitet die mündlichen und praktischen Prüfungen vor und führt sie mit den Auszubildenden durch. Dazu kommen dann die festgelegten Berichtspflichten sowie formale Aufgaben. Um die Objektivität sicherzustellen, werden Prüfungsleistungen immer von drei Prüfern abgenommen. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhalten sie eine Entschädigung.