Starke Trockenschäden in Buchenwäldern: Waldexperten aus fünf Bundesländern beraten in Eberswalde
- Erschienen amEberswalde - Das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) meldete im letzten Spätsommer auffällige Schäden an Buchen. Alte Bäume warfen vorzeitig ihr Laub ab und neu angepflanzte Buchen vertrockneten. Vor Beginn der Vegetationsperiode lädt das LFE Experten einiger betroffener Bundesländer zu einem Fachkolloquium am 12. März (Donnerstag) nach Eberswalde ein, um sich aus erster Hand über die Situation in den Ländern auszutauschen.
150 Teilnehmer haben sich angemeldet, um sich auf dem Eberswalder Waldcampus mit Forstwissenschaftlern aus Bayern, Hessen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern auszutauschen.
Mangelfaktor Wasser
Der Deutsche Wetterdienst wird wichtige Ergebnisse des „Klimareports Brandenburg - Fakten bis zur Gegenwart – Erwartungen für die Zukunft“ vorstellen, welcher die künftige Verfügbarkeit von Wasser als die größte Herausforderung in Brandenburg sieht. Die daraus entstehenden Klima-Wachstumsbeziehungen der Buche „zwischen Anpassung und Stress?“ wird das Thünen-Institut für Waldökosysteme Eberswalde darstellen.
Nun auch die Buche: Gefundenes Fressen für Käfer, Pilze und Läuse
Nur auf rund sechs Prozent der Waldfläche Brandenburgs wachsen Buchen, die zum natürlichen Waldbild im Norden des Landes gehören, weil sie besseren Boden und mehr Feuchtigkeit benötigen. Ihre zukünftige Bedeutung für den natürlichen Umbau der Wälder im Klimawandel ist neu zu bewerten.
Untersuchungen wiesen den „Kleine Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor) nach. Dieser war bisher kaum auffällig, hat aber offensichtlich von der Trockenheit der letzten Jahre außergewöhnlich profitiert. Nur vitale Bäume können solchen Befall noch abwehren. Weitere Käfer, Wollläuse und pilzliche Erreger können den Buchen weiter zusetzen. Eine mögliche Regeneration der Buchen ist abhängig von ausreichend Niederschlag in der kommenden Zeit.
Forstliche Maßnahmen und Schutz von Waldbesuchern
Viele Bäume werden als Totholz im Wald verbleiben, da sie wirtschaftlich nicht mehr nutzbar sind. Für Waldarbeiter und Waldbesucher ist in Buchenwäldern höchste Vorsicht vor herabfallenden Ästen geboten.