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Feuerbakterium, Japankäfer und Co: 1. Internationaler Tag der Pflanzengesundheit – LELF ist Gastgeber für Fachtagung

- Erschienen am 11.05.2022

Braunschweig / Frankfurt (Oder) Die Vereinten Nationen haben in diesem Jahr erstmals den 12. Mai zum „Tag der Pflanzengesundheit“ erklärt. Das als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen zuständige Julius-Kühn-Institut (JKI) informiert anlässlich des Aktionstags auf seinen Internetseiten über die Gefahren durch eingeschleppte Pflanzenschädlinge – unter andere in einem Quiz für alle Interessierten. Im Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Frankfurt (Oder) findet derzeit die jährliche Experten-Tagung von Fachreferentinnen und -referenten für Pflanzengesundheit der Bundesländer mit internationalen Gästen statt.

Tourismus und internationaler Handel lassen die Welt zusammenrücken. Aber im Gepäck der globalen Waren- und Menschenströme reisen auch unerwünschte und gefährliche Passagiere mit. Um auf die Gefahren für Land-, Forstwirtschaft und Gartenbau aufmerksam zu machen, die von nichtheimischen Krankheiten und Schädlingen ausgehen können, hatten die Vereinten Nationen bereits das Jahr 2020 zum Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit erklärt. Um die Öffentlichkeit auch weiter für dieses Problem zu sensibilisieren, wurde der 12. Mai nun zum Internationalen Tag der Pflanzengesundheit ernannt.

Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) ist in dieser Woche, vom 10. bis 12. Mai Gastgeber der jährlich stattfindenden Fachreferentenbesprechung „Pflanzengesundheit“. An der Arbeitsberatung zu pflanzengesundheitlichen Themen und Maßnahmen zum Schutz vor der Einschleppung und Verbreitung von Pflanzenschädlingen bei der Einfuhr, Ausfuhr und dem innergemeinschaftlichen Verbringen nehmen Vertreterinnen und Vertreter der Pflanzengesundheit aller Bundesländer, des Instituts für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit sowie Gäste aus der Schweiz und Österreich teil.

Das Julius Kühn-Institut (JKI), das als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in diesem Bereich forscht und behördliche Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Bund und Ländern sowie zwischen Deutschland und der Europäischen Union wahrnimmt, unterstützt die weltweite Kampagne rund um den Aktionstag. Das Institut betreibt unter https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/ ein Wissensportal und bietet an, Kenntnisse über die Pflanzengesundheit in einem Internetquiz zu testen.

„Pflanzengesundheit ist nicht gleichzusetzen mit Pflanzenschutz“, betont Dr. Bernhard C. Schäfer, der am JKI in Braunschweig das zuständige Fachinstitut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit leitet. „Bei der Pflanzengesundheit geht es um Regeln und Maßnahmen, die verhindern, dass nicht heimische Schadorganismen wie Insekten, Pilze, Bakterien und Viren von Pflanzen nach Europa beziehunsgweise Deutschland eingeschleppt werden. Auch gebietsfremde invasive neue Pflanzen können Probleme bereiten. Denn solche neuen Schadorganismen gefährden die Artenvielfalt in heimischen Ökosystemen und können auf Feldern, Plantagen, in Wäldern, Gewächshäusern aber auch in Parks und Gärten große Schäden anrichten“, erklärt Schäfer.

Sogenannte Quarantäneschadorganismen müssen zum Beispiel sofort bekämpft werden, damit sie sich nicht etablieren können. Dazu gibt es ein umfangreiches Regelwerk der Europäischen Union, an dessen Umsetzung das JKI für Deutschland maßgeblich beteiligt ist.

Beispiele für solche Quarantäneschadorganismen in Europa sind der Asiatische Laubholzbockkäfer, das Bakterium Xylella fastidiosa, das nicht nur den Olivenanbau in Südeuropa bedroht, der Kartoffelzystennematode oder das Citrus Bark Cracking Viroid, das dem Hopfenanbau zusetzt. Bekannt wurde hier zuletzt der Japankäfer, weil er im August 2021 erstmals im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet gesichtet wurde.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:

Dr. Bernhard C. Schäfer

Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit

E-Mail: bernhard.carl.schaefer@julius-kuehn.de

 

 

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