Vogelsänger würdigt Wettbewerbsbeiträge „natürlich.nachhaltig.Wir in Brandenburg“
- Erschienen amLübbenau/Spreewald – Die Sieger des vom Umweltministerium ausgerufenen diesjährigen Wettbewerbes „natürlich. nachhaltig. Wir in Brandenburg“ stehen fest: 17 Preisträger wurden heute im Rahmen der Festveranstaltung 25 Jahre Nationalparkprogramm“ von Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger für ihr beispielgebendes Engagement in den 1990 entstandenen ersten Brandenburger Großschutzgebieten, den Biosphärenreservaten Schorfheide-Chorin und Spreewald sowie dem Naturpark Märkische Schweiz, ausgezeichnet.
„Die Preisträger haben die drei Schutzgebiete in außerordentlichem Maß unterstützt und mitgeprägt. Dieses Engagement ist eine wesentliche Basis für die erfolgreiche Entwicklung der Nationalen Naturlandschaften. Dafür möchte ich Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen“, sagte Vogelsänger.
Etwa 100 Akteure hatten sich an dem im April in den drei Jubiläumsgebieten gestarteten Wettbewerb beteiligt. Ob Tourismusverein, Naturschule, Ökodorf, Fischereigenossenschaft oder regionaltypische Höfe, alle haben gemeinsam mit den Verwaltungen der Großschutzgebiete dazu beigetragen, dass in Brandenburg die Idee des am 12. September 1990 verabschiedeten Nationalparkprogramms Fuß gefasst hat: In großräumigen artenreichen Schutzgebieten Naturschutzziele in ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Landnutzungsziele zu integrieren.
Der Jubiläumswettbewerb umfasste fünf Kategorien, für die sich Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen, Vereine, Schulen, Gemeinden, einzelne Orte und Bewerbergemeinschaften mit abgeschlossenen und noch laufenden Projekten bewerben konnten: „Nachhaltiger Tourismus – Naturgenuss“, „Nachhaltiges Wirtschaften – Landwirtschaft und Gewerbe“, „Natur- und Artenschutz“, „Häuser und Gärten – Innovation und Traditionen“ sowie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Wissen für alle Generationen“.
Jeweils eine unabhängige Jury aus Mitgliedern der Kuratorien des Großschutzgebietes kürte in den beiden Biosphärenreservaten und im Naturpark Märkische Schweiz die insgesamt 15 Gewinner. Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise für Projekte vergeben, die ebenfalls als hervorragend bewertet wurden und aus Sicht der Jury eine besondere Anerkennung verdienen.
Die Preisträger im Überblick:
Naturpark Märkische Schweiz
Der Verein Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V. – Umweltzentrum Drei Eichen als wichtiger Akteur für den Naturtourismus im Naturpark mit dem Alleinstellungsmerkmal „Wildniserleben“ sowie einem überzeugenden Gesamtkonzept, das mit Kreativität und Ausdauer viele Aufgaben des Großschutzgebietes fördert.
Die Konsum- und Kulturgenossenschaft Naturkontor Buckow e. G., die mit den Buckower Köstlichkeiten den einzigen Bioladen des Naturparks betreibt und damit wichtiges Verteilerzentrum für die regional erzeugten Bioprodukte sowie wichtiger Förderer der nachhaltigen Landnutzung ist.
Dipl.-Biol. Norbert Wedl, der seit 24 Jahren die Naturparkverwaltung engagiert und mit Fachkompetenz unterstützt, beispielsweise durch die Entwicklung verschiedener Naturschutz- und FFH-Gebiete.
Das Atelier Zachariashof für herausragendes Engagement und die überregionale Vorbildwirkung für die Bewahrung und Entwicklung regionaltypischer Bau- und Gartenkultur.
NABU Regionalverband Strausberg – Märkische Schweiz e. V., Internationales Fledermausmuseum Julianenhof für beeindruckende, kreative Umweltbildungsangebote rund um die kleinen Flugakrobaten, insbesondere für die Ausdauer bei der Durchführung des vielschichtigen Projekts „Naturerlebnis Fledermaus“.
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Packeseltouren Brandenburg für die Schaffung eines in der Region einzigartigen naturtouristischen Angebotes mit einer fachlich und didaktisch hervorragenden Erklärung der Landschaft, ihrer Geschichte sowie der in ihr lebenden Tier- und Pflanzenwelt.
Hof Schwalbennest, ein biologisch-dynamischer Familienbetrieb, der mit herausragendem Engagement und ganzheitlichem Ansatz geführt wird, Projekte der solidarischen Landwirtschaft umsetzt und höchst wertvolle Naturschutzflächen bewirtschaftet, pflegt und erhält.
Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e. V. für die erfolgreiche Erhaltung und Vermehrung selten gewordener Nutzpflanzen und die Förderung dieses bisher sehr vernachlässigten, in Bezug auf die Zukunftsfragen der Erde aber sehr wesentlichen Teilaspekts des Themas „Biologische Vielfalt“.
Ökodorf Brodowin e. V. mit dem Projekt Bauerngärten, in dessen Rahmen der Verein mit seinem Buch „Brodowiner Bauerngärten“ ein Bewusstsein für die Bedeutung und den Reichtum der Bauerngärten als Lebens- und Rückzugsräume für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten geschaffen hat und ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch animieren konnte.
Verein zur Förderung von Landwirtschaft, Handwerk und Kultur e. V., der sich erfolgreich zum Wiederaufbau eines Wahrzeichens der Uckermark, der Greiffenberger Holländer-Windmühle, zusammengefunden hat. Mit überdurchschnittlichem Engagement, ungewöhnlicher Geduld, Idealismus, Enthusiasmus und Hartnäckigkeit ist es dem Verein gelungen, bürokratische und finanzielle Hürden zu meistern, so dass die Fertigstellung der Mühle absehbar ist.
Evangelischer Waldkindergarten Joachimsthal als Musterbeispiel für konzeptionell gut gelungene und durchdachte Umweltbildung im Kindergartenalter, wobei die Grundsätze der Nachhaltigkeit kontinuierlich verwirklicht und kreativ umgesetzt werden.
Mit einem Sonderpreis wird das Projekt Dreigärten Brodowin geehrt, das in ungewöhnlicher und vorbildlicher Weise die Bereiche Hebammenschule, Geburtshaus und Müttererholungsheim in sich vereint und diese unter streng ökologischer Ausrichtung in das Ökodorf Brodowin sowie die umgebende reichhaltige Natur und Landschaft des Biosphärenreservats einbettet.
Biosphärenreservat Spreewald
Tourismusverein Raddusch und Umgebung e.V. für das jahrelange Engagement bei der Entwicklung nachhaltiger naturtouristischer Angebote, insbesondere des Moorlehrpfades Raddusch.
Fischereigenossenschaft Spreewald und NABU Spreewald für das Artenschutzprojekt „Revitalisierung Kranichgrabensystem“, bei dem erstmals die Interessen von Fischerei, ehrenamtlichem Naturschutz und Biosphärenreservat in einer außergewöhnlichen Win-Win-Situation vereinigt wurden.
Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V., Außenstelle Spreewald für ihre seit über elf Jahren unvermindert anhaltende Ausdauer bei der Erhaltung der historisch wertvollen Kulturlandschaft Spreewald, insbesondere der historischen Bausubstanz unter nachhaltigen und ökologischen Aspekten.
Kalz-Naturschule Schlabendorf als wichtiger, rundum kompetenter Umweltbildungspartner mit innovativen Lehrmethoden und überzeugendem Konzept.
Ein Sonderpreis geht an die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt und Technik der Arbeiterwohlfahrt Regionalverband Süd e. V. in Lübbenau für die Entwicklung eines neuen, offenen, außerschulischen Angebotes für 9- bis 12-jährige zur Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten in den Bereichen Natur, Umwelt, Ernährung, Wasser, Wald.