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Weinland Brandenburg: Mit ELER keltern und genießen in der Lausitz – Projekt des Monats Oktober

- Erschienen am 11.10.2023

Jerischke (Spree-Neiße) – Wein aus Brandenburg expandiert kräftig. Mittlerweile gibt es im Land knapp 40 aktive Winzerinnen und Winzer, deren Weine auch überregional immer mehr Fans finden. Auch bei Familie Marbach sind in diesem Jahr die letzten Trauben geerntet, jetzt wird die erste Lese des Weinguts Wolfshügel in der neuen Weinkelterei verarbeitet. Der eigene Weinkeller mit angeschlossener Vinothek wurde mit ELER- und Landesmitteln in Höhe von 450.000 Euro gefördert und ist für das Brandenburger Agrarministerium das ELER-Projekt des Monats Oktober.

Vor 15 Jahren hat Familie Marbach in Jerischke im Landkreis Spree-Neiße mit dem Winzern begonnen. Seither entwickelt sich das Weingut Wolfshügel ständig weiter: Neue Tropfen sind in Planung und die passende Infrastruktur für die Verarbeitung wurde gerade fertig. Der Weinberg liegt am 15 bis 18 Prozent geneigten Südhang der Jerischker Endmoräne im Muskauer Faltenbogen, der UNESCO Kulturerbe-Status ist und ideale geologische Voraussetzungen für einen qualitativ hochwertigen Wein bietet.

Bislang musste das Lesegut zur Verarbeitung nach Sachsen zum Weingut Schloss Proschwitz gebracht werden. Doch in diesem Jahr kann Hubert Marbach die Trauben des Jahrgangs 2023 erstmals im eigenen Weinkeller verarbeiten. Damit entstand die zweite Weinkelterei im Land Brandenburg. Verkostung und Verkauf der Weine vom Wolfshügel sind in Kürze in der ebenfalls neu gebauten Vinothek möglich. Die Weinkelterei und die Vinothek stehen auf 400 Quadratmetern bereit. Mit der Kelterei ist das Weingut nun unabhängig von Dritten. Es bestimmt eigenständig über die Weinbereitung. In Zukunft werden Weinverkostungen, Weinbergführungen und Firmenevents stattfinden – auch als touristisches Angebot in dieser ansonsten strukturschwachen Region.

Die Reben werden in Jerischke naturnah bewirtschaftet. Es werden keine Herbizide eingesetzt, sondern ausschließlich Pferde- und Ziegenmist zur Düngung verwendet. Der nahe gelegene, eigene Teich versorgt die Rebstöcke mit einer Tröpfchenbewässerung. Der Weinanbau wurde hier einst von Zisterzienser Mönchen begonnen und über 700 Jahre lang, wahrscheinlich bis ins 19. Jahrhunderts betrieben. Winzer Marbach nahm im Jahr 2008 eine alte Tradition in der Niederlausitz wieder auf. Unterstützung hat er sich mit dem Weinküfermeister und Winzer Stefan Bönsch gesichert. Bei Marbach wachsen Riesling, Johanniter, Regent und Cabernet Cortis. Die Weine werden auch zu Sekt und Secco verarbeitet.

Die Gesamtausgaben für den Neubau der Weinkelterei mit Vinothek sowie die technische Ausstattung der Kelterei in den Jahren 2022 und 2023 betrugen 1.298.339 Euro. Die Zuwendung belief sich auf insgesamt 450.000 Euro, davon stammen aus ELER-Mitteln 337.500 Euro und aus Landesmitteln 112.500 Euro. Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz über die Gewährung von Zuwendungen für einzelbetriebliche Investitionen in landwirtschaftlichen Unternehmen (EBI) zugrunde.

Zuwendungsempfänger:
Weingut Wolfshügel
Hubert Marbach
Jerischke 2
03159 Neiße-Malxetal OT Jerischke
Telefon 035600 23335
E-Mail: hmarbach@t-online.de