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Start-ups, Qualitätszeichen, regionale Wertschöpfung: Agrarminister Vogel lädt zu Neuentdeckungen zwischen Bewährt-Beliebtem in der Brandenburg-Halle auf der IGW 2023 ein

- Erschienen am 13.01.2023

Potsdam/Berlin – Nach zwei Jahren coronabedingten Ausfalls hat Landwirtschaftsminister Axel Vogel heute Appetit auf Brandenburg live und in Farbe auf der Internationalen Grünen Woche gemacht. Zusammen mit dem Agrarmarketingverband pro agro, dem Landesbauernverband und der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau stellte Vogel vor der Presse Neuheiten und Bewährt-Beliebtes vor, mit dem über 50 Ausstellende der brandenburgischen Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Halle 21a auf dem Messegelände am Berliner Funkturm vom 20. bis 29. Januar 2023 täglich ab 10 Uhr aufwarten.

Hühnerhalterin und Heuschober, Schäfer und Fischer, Waben und Wasserbüffel locken auf großformatigen Panoramen in der Brandenburg-Halle die Gäste an die fast 60 Stände, in die Grüne Lounge, ins Kochstudio und an die Bühne. Mit seinen 51 Ausstellenden der Agrar- und Ernährungswirtschaft, des Landtourismus und Handwerks ist das Bundesland 2023 zum 31. Mal auf der Grünen Woche und zum 29. Mal mit eigener Halle vertreten. Neben traditionellen Anbietern sind fünf Ausstellende neu in der Brandenburg-Halle. Erstmals gibt es einen Start-up-Spot mit wechselnden jungen Unternehmen. 13 Aussteller warten mit einem Bio- beziehungsweise gemischten Sortiment auf.

Landwirtschaftsminister Axel Vogel:

„Die Landwirtinnen und Ernährungshandwerker kommen auf der Messe in einer herausfordernden Zeit zusammen, die besonders von den Folgen der drei Corona-Jahre und den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geprägt ist. Die Landwirtschaft und verarbeitenden Betriebe stehen aktuell unter einem großen existenziellen Druck und sind von Kostensteigerungen und Lieferausfällen stark betroffen. Durch die Inflation haben kleine und ökologisch produzierende Betriebe Schwierigkeiten, ihre häufig höherpreisigen Produkte abzusetzen. Regionale Lebensmittel, die seit Corona mehr Wertschätzung erfahren, sind nun auch von einer Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten betroffen. Und nicht zuletzt bedeuten die Klimaveränderungen eine große Herausforderung für unsere Landwirtschaft. Es ist gut, dass wir zu all diesen Themen auf der Grünen Woche wieder persönlich ins Gespräch kommen können – und Lösungswege präsentieren und diskutieren. Zum Beispiel den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten, den unser Ministerium zwei Jahre mit knapp 4,5 Millionen Euro fördert. Oder die Beratung zur Klimaanpassung oder die Nutzung der neuen Förderregelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union – unter anderem auch für Junglandwirtinnen und -landwirte.“

Vorstandsvorsitzende des Agrarmarketingverbands pro agro Hanka Mittelstädt:

„Nach nun zwei Jahren Pandemie-Pause freuen wir uns als regionale Hersteller wieder sehr darauf, mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, den Repräsentanten des Lebensmittelhandels und Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft persönlich zusammen zu kommen. Der direkte, persönliche Kontakt und das Gespräch sind durch nichts zu ersetzen, wenn es um gute regionale Produkte der Lebensmittelwirtschaft und deren Zukunft geht. Diese Freude ist leider nicht ungetrübt und wird deutlich überschattet von den vielfältigen miteinander verwobenen Krisenszenarien. Das Thema explodierender Energiekosten ist vorherrschend, aber genauso treffen unsere Branche Probleme in der Rohstoffverteuerung, unterbrochene Lieferketten, stark steigende Logistik- und Personalkosten. Mehr als jedes dritte Unternehmen schließt mit einem schlechteren Geschäftsjahr als 2021, davon 25 Prozent deutlich schlechter ab. Die Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Brandenburg werden den Kopf nicht in den Sand stecken und die Plattform der IGW 2023 mit allen Kräften nutzen, um zu zeigen wie leistungsfähig wir als regionale Hersteller sind.“

Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg Henrik Wendorff:

„Landwirtschaftliche Urproduktion, Standortbedingungen und die Herausforderungen der Brandenburger „Streusandbüchse“ stehen im Mittelpunkt des neuen Messeauftritts des Landesbauernverbandes Brandenburg. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein nach allen Seiten offener Stand, der die wichtigsten Charakteristika der Brandenburger Landwirtschaft präsentiert: Getreide, Ölsaaten und Hackfrüchte in großen Säcken, Ackererde zum Anfassen und Wissenswertes zur pflanzlichen und tierischen Erzeugung. Wir wollen die Stärken und Besonderheiten unserer Landwirtschaft zeigen, mit der wir die heimische Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sichern. Gleichzeitig setzen uns Klima, Bodenbeschaffenheit und der zurückgehende Tierbestand in Brandenburg natürliche Grenzen. Unseren Besucherinnen und Besuchern am Stand möchten wir vermitteln, dass Landwirtschaft als Nährstoffkreislauf funktioniert, den wir verantwortungsvoll mit Sachverstand, modernen Technologien und mit dem Anspruch des Schutzes von Pflanze und Tier jeden Tag aufs Neue ausbalancieren. Fernab von jeder Polarisierung zwischen "groß" oder "klein" zeigen wir unseren eigenen, den Brandenburger Weg.“

Der Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.), Michael Wimmer, erklärt zur Marktsituation und Entwicklungsperspektive des Ökolandbaus in der Metropolregion:

„Natürlich ging die Kaufzurückhaltung auch an der Biobranche nicht spurlos vorbei, doch die Situation und Stimmung in der Bio-Branche sind deutlich besser, als es die Medienberichterstattung vermuten lässt. Die Umsätze zogen die letzten Monate bereits wieder spürbar an. Aufgabe der Politik ist es, förderliche Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau des ökologischen Landbaus zu schaffen. Die Branche wartet daher gespannt auf die Umsetzung des Ende 2021 verabschiedeten Brandenburger Ökoaktionsplanes. Dieser ist grundsätzlich stimmig und gerade die Schaffung einer Richtlinie für den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten wird Impulse für neue Kulturen auf den Feldern und neue Produkte in den Regalen auslösen.  Um die Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven der Branche besser greifen zu können, muss in 2023 eine solide Markterhebung durchgeführt werden. Auch die Einführung des Qualitätszeichens „bio Brandenburg. Gesicherte Qualität“ ist sehr zu begrüßen. Als Lizenznehmer engagiert sich die FÖL tatkräftig für die Bewerbung des Bio-Zeichens und freut sich, auf der Grünen Woche die ersten beiden Zeichennutzer vorstellen zu können.“

Aktionen in der Brandenburg-Halle

Nachdem das Brandenburger Agrarministerium vor knapp einem Jahr zum ersten Mal die Qualitätszeichen „Gesicherte Qualität Brandenburg“ und „bio Brandenburg. Gesicherte Qualität“ vorgestellt hat, wird Minister Vogel am Brandenburg-Tag, 23. Januar, die ersten beiden Qualitätssiegel an zwei regionale Zeichennehmer verleihen. Außerdem zeichnet Agrarminister Axel Vogel am Brandenburg-Tag auf der Messehallenbühne gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke die Gewinnerschulklassen in landwirtschaftlichen Landeswettbewerben aus, überreicht den gärtnerischen Ausbildungspreis und gibt mit pro agro den Ausrichter der Eröffnung der Brandenburger Landpartie 2023 bekannt.

In der Brandenburg-Halle auf der Grünen Woche

  • werden außerdem die ersten Zuwendungsbescheide an Wertschöpfungskettenentwicklerinnen und -entwickler für klimaschonende Erzeugung, Verarbeitung und Vertrieb von regionalen Erzeugnissen überreicht,
  • nehmen Minister Axel Vogel beziehungsweise Agrarstaatssekretärin Anja Boudon an den Handelsrundgängen von Edeka und Rewe teil,
  • werden die Marketingpreise sowie die „Zukunft durch Vielfalt“-Preise verliehen,
  • geht der Staffelstab für das Dorf- und Erntefest 2023 von Wulkow an Kremmen.

Minister Vogel trifft sich auf der IGW mit den polnischen Vizemarschällen der Westpommern, Großpolen, Lebuser Land sowie Niederschlesien, um sich im Rahmen der abgeschlossenen Verwaltungskooperation über regionale Maßnahmen im Klimaschutz und die Anpassung an die Klimaveränderungen, die grenzüberschreitende Abfallverbringung und Artenschutzfragen auszutauschen.

Ausstellende

Ihre Premiere als Ausstellende mit eigenem Stand in der Halle 21 a feiern

  • Corvus Group mit vertical farming – Anbautürme,
  • Holland Park mit regionalen Angeboten und saisonaler Gastronomie,
  • Mühle Steinmeyer mit regionalen Mehlen, hauseigenen Backmischungen und Müslis und
  • Urstrom Jerseys, unter anderem mit Speiseeis aus Rohmilch von der Jersey-Kuh.

Erstmals mit eigenem Stand auf der Grünen Woche präsentiert sich auch das Landesmarketing Brandenburg interaktiv mit seiner frischen Kommunikationsoffensive „jwd heißt jetzt jeder will dahin“.

Startup-Spot

Erstmals gibt es in der Brandenburg-Halle mit dem Start up-Spot einen Bereich, an dem sich junge Unternehmen sowie Erstteilnehmende einigen Tagen ohne Standkosten präsentieren. Dazu gehören

  • eine Walnussmeisterei,
  • HIIVE (Bienenhaus wie Baumhöhle statt Beuten),
  • MARKTKOST mit nachhaltigen Lösungen für gesunde Verpflegung in kleinen und mittleren Unternehmen,
  • numi foods mit Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten,
  • PFABO mit Mehrwegverpackungen für Lebensmittel sowie
  • our greenery mit Indoor-Garten/Tischgarten.

An 22 Gemeinschaftsständen wechseln sich Anbieter ab. Schloss Diedersdorf und Elbe Resort Alte Ölmühle stellen die Gastronomie. Sieben Ausstellende präsentieren ausschließlich Bio-zertifizierte Produkte: BioBackHaus Leib, Bio4friends, Brandenburger BioEi, Gut Schmerwitz, Jouis Nour, Peaceful Delicious und die Regionalwert AG. Die Mosterei Ketzür, Spreewood Distillers, Christine Berger und Werder Frucht sind mit gemischtem Angebot dabei.

Neben Ausstellenden aus Land- und Ernährungswirtschaft, des Gartenbaus, der Fischerei und des ländlichen Handwerks sind Anbieter des Landtourismus vertreten, für die die IGW attraktiver wird, da die Internationale Tourismusbörse ohne Publikumstage stattfindet. Einige Stände werden von Landkreisen, Kommunen, Tourismusverbänden und berufsständischen Verbänden und Vereinen organisiert. Über die zehn Messetage sind Ausstellende aus allen Landkreisen in der Brandenburg-Halle anzutreffen. Brandenburger Ausstellende sind darüber hinaus auch in anderen Hallen vertreten.

Programm

Das von den Regionen getragene Bühnenprogramm mit Medienpartner RBB Antenne Brandenburg wird im Livestream übertragen – ebenso das Kochstudio, in dem täglich mindestens zwei Gasthöfe aus den Regionen kochen. Neben „Schaufenstern“ auf den Aktionsflächen gibt es Veranstaltungen zur gesunden Ernährung für Schulen.

Hintergrund

Die Internationale Grüne Woche in Berlin gilt als die weltweit größte Verbrauchermesse der Ernährungswirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft und des Gartenbaus. In Deutschland und außerhalb der UN-Organisationen gibt es keine vergleichbare agrarpolitische Plattform. Bund und Länder, Verbände und Initiativen nutzen die Grüne Woche, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen sowie Themen der Landwirtschaft und Umwelt zu platzieren.

Die IGW erweitert und verjüngt ihr Spektrum 2023 mit den Themen Klimaschutz, nachhaltiges Leben und Transformation von globalen Ernährungssystemen. Das Schülerprogramm soll ausgebaut werden; Gesundheit, junge Unternehmen (Start-ups), „Grüne Berufe“, Bio, Natur- und Landurlaub eine größere Rolle spielen.

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