Krieg und Krisen verlangen Bauern alles ab – Gemeinsam Aufgaben annehmen und bewältigen
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatskanzlei Brandenburg und des MLUK
- Erschienen amMinisterpräsident Dietmar Woidke hat den Landwirtinnen und Landwirten in Brandenburg weitere Unterstützung zugesichert. Beim virtuellen Bauerntag des Landesbauernverbandes Brandenburg betonte er heute, dass „die Landwirtschaft angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor einer neuen erheblichen Belastung steht“. Dabei seien Krisen wie die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest noch nicht bewältigt. Agrarstaatssekretärin Anja Boudon, die an der Sitzung teilnahm, betonte „die Notwendigkeit der Transformation in der Landwirtschaft hin zu mehr Krisenresilienz und Regionalität.“
Woidke:
„Krieg und Krisen verlangen unseren Bäuerinnen und Bauern alles ab. Wir werden mit ihnen an einem Strang ziehen und die Herausforderungen gemeinsam bewältigen. Das wird kein Spaziergang, aber ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam leisten werden. Über lange Zeit gewachsenes Vertrauen, gute Gespräche und enge Abstimmungen wie heute sind dafür eine sichere Basis.“
Woidke fügte hinzu:
„Wir sprechen zu einer Zeit miteinander, in der der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist. Der russische Angriffskrieg bringt Leid, Tod und Zerstörung in die Ukraine. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren, zumal die Ukraine einer der weltweit größten Exporteure für Getreide ist. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Ich bin sehr dankbar, dass eine große Welle der Hilfsbereitschaft durch unser Land geht. Das betrifft auch die brandenburgische Landwirtschaft. Viele Landwirtinnen und Landwirte sind in großer Sorge um Menschen in der Ukraine, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie teils seit Jahren als Saisonkräfte beschäftigt haben.
Zudem unterstrich Woidke:
Sowohl die Ukraine als auch Russland spielen für den Agrarwelthandel eine große Rolle – als Exporteure von Getreide und Ölsaaten. Damit ist klar, dass dieser Krieg Konsequenzen für die Agrarmärkte hat. Wie groß diese sein werden, ist noch nicht absehbar. Aber sicher ist: Zu den großen Fragen der Friedenspolitik kommen Fragen der Ernährungssicherung und Lebensmittelversorgung. Auch die hohen Energiekosten sind ein Preistreiber, nicht zuletzt über den Agrardiesel, aber auch für die verarbeitende Industrie und den Handel. Auch Rohstoffe werden teurer.“
Boudon sagte:
„Derzeit führt der Krieg in der Ukraine noch nicht zu signifikanten Versorgungsengpässen in Brandenburg, aber die Auswirkungen auf die weltweiten Agrarmärkte sind bereits deutlich spürbar. Das gilt auch für die Energiemärkte. Die deutlichen Mehrkosten führen zu einer Belastung nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die landwirtschaftlichen Betriebe. Die aktuelle Krise darf uns aber nicht daran hindern, den dringend notwendigen Transformationsprozess in der Landwirtschaft fortzusetzen.
Ernährung zu sichern heißt auch, die immer noch hohe Abhängigkeit von Im- und Exporten – zum Beispiel in der Futtermittel- und Energieversorgung – zu reduzieren. Das ist ein langer Weg, aber genau deshalb ist es unabdingbar, dass wir die Leistungsfähigkeit unserer natürlichen Ressourcen – Boden, Wasser, Luft – und die wichtige Artenvielfalt stärken und nicht überstrapazieren. Auch regionale Wertschöpfung soll künftig weiter gestärkt werden, um unabhängiger von langen und anfälligen Lieferketten zu werden und krisenresilient die Lebensmittelversorgung sicherzustellen.“