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Forstverwaltung zieht Dreijahresbilanz: Bericht zur Lage und Entwicklung der Forstwirtschaft in Brandenburg 2016 - 2018

- Erschienen am 15.11.2019

Potsdam – Jeweils im dreijährigen Turnus zieht die Landesforstverwaltung eine Zwischenbilanz ihrer Tätigkeit. Der jetzt zum Abschluss der 6. brandenburgischen Legislaturperiode vorgelegte „Bericht zur Lage und Entwicklung der Forstwirtschaft in Brandenburg“ – kurz Landeswaldbericht – umfasst den Zeitraum der Jahre 2016 bis 2018.

Der Bericht gibt einen Überblick über die Situation des Waldes sowie der Forstwirtschaft in Brandenburg. Knapp 1,1 Millionen Hektar in Brandenburg sind bewaldet. Das sind 37 Prozent der Landesfläche. 273.000 Hektar davon bewirtschaftet der Landesbetrieb Forst Brandenburg. Die meist verbreitete Baumart bleibt mit 76,6 Prozent an der Holzbodenfläche die Kiefer.

Der Berichtszeitraum wurde durch das niederschlagsreiche Jahr 2017 und das sehr trockene Jahr 2018 bestimmt. Schad- und Sturmereignisse häuften sich. Im Zeitraum von 2016 bis 2018 fielen in Brandenburg rund  3,1 Millionen Kubikmeter Bruch- und Wurfholz an. So mussten allein im vergangenen Jahr 2 Millionen Kubikmeter Sturmholz geborgen werden.

Während 2016 weniger als 100 Hektar Wald brannten, stieg die Fläche mit zunehmender Trockenheit 2017 auf 285 Hektar und im Jahr 2018 sprunghaft auf rund 1.664 Hektar. Betrachtet man sogar einen Zeitraum über 19 Jahre, dann stellt 2018 den Spitzenwert dar. Der größte Einzelbrand bei Treuenbrietzen vernichtete im August 2018 334 Hektar.

Der Entwicklung eines klimastabilen, multifunktionalen Waldes kommt vor diesem Hintergrund eine immer größere Bedeutung zu. Der Umbau von reinen Nadelholzbeständen zu gemischten Nadel-Laub-Wäldern trägt maßgeblich zur Risikominimierung bei. Waldumbau bleibt eine Generationenaufgabe, auch wenn von 1990 bis 2019 immerhin 85.400 Hektar Kiefernwald durch Saat und Pflanzung umgebaut wurden. Im dreijährigen Berichtszeitraum wurden 5.216 Hektar Kiefernwald umgebaut. Gepflanzt wurden vor allem Rotbuche, Trauben- und Stieleichen sowie Hainbuchen. Nicht eingerechnet sind Mischwaldflächen, die durch natürliche Entwicklungsprozesse entstanden sind.

Allein 15 Prozent der Waldflächen liegen in europäisch geschützten FFH-Gebieten, in denen eine dem Lebensraum angemessene naturnahe Waldbewirtschaftung erfolgt. Waldnaturschutz sichert eine große Artenvielfalt im Wald. Stichworte sind hier Naturwälder, Genvielfalt, Moorschutz.

Der durchschnittliche Bodenpreis für Wald ist im Berichtszeitraum von 51 auf 60 Cent je Quadratmeter gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren haben sich in Brandenburg die Bodenpreise für Ackerland um 150 Prozent, für Grünland um 100 Prozent und für Waldflächen um 175 Prozent erhöht.

Im Landeswald kann der Landesbetrieb Forst jährlich 4 Kubikmeter Holzernte einbringen, im Bundeswald waren es durchschnittlich 2,6 Kubikmeter, im Privatwald 4,5 Kubikmeter und im Körperschaftswald 6 Kubikmeter. Der Holzeinschlag für alle Waldbesitzarten stellt sich in Kubikmetern wie folgt dar –

  • 2016: 5.150.406,
  • 2017: 4.270.077,
  • 2018: 4.848.526.

Für den Privat- und Kommunalwald bietet der Bericht einen Überblick über die Inanspruchnahme von Fördermitteln. Von rund 100.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern werden immerhin rund drei Viertel der Brandenburger Forstflächen bewirtschaftet. Zur Vermeidung beziehungsweise Eindämmung von Waldbränden und deren Schäden wurden im Wald 160 Maßnahmen mit einem Fördersatz von 100 Prozent durchgeführt. Im Berichtszeitraum wurden 463 Kilometer Waldwege so instandgesetzt, dass sie durch Feuerwehren und Katastrophenhilfskräfte uneingeschränkt befahrbar sind (2016: 131 Kilometer, 2017: 177 Kilometer, 2018: 155 Kilometer). Weiterhin wurden 25 Löschwasserentnahmestellen angelegt oder erweitert.