Chancen und Herausforderungen in der Rinderzucht – Agrarminister Vogel übergibt Tierzuchtpreise bei der Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes
- Erschienen amPotsdam / Groß Kreutz – Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel eröffnete heute in Groß Kreutz die Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg und übergab den Tierzuchtpreis sowie den Tierzuchtpreis – Jugend. In seinem Grußwort betonte Minister Vogel das Ziel der Landesregierung, eine nachhaltige, leistungsfähige Landwirtschaft mit regionaler Wertschöpfung zu stärken.
Agrarminister Axel Vogel:
„Der aktuell stattfindende Transformationsprozess – geprägt von Klimaveränderungen, Globalisierung, Digitalisierung und der aktuellen weltpolitischen Situation – stellt auch die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Das machen auch die Zahlen der tierhaltenden Betriebe und der Tierbestände, die seit Jahren abnehmen, deutlich. Landwirtinnen und Landwirte stellen sich den wachsenden Erwartungen der Gesellschaft und der Verbraucherinnen und Verbraucher, um hochwertige Lebensmittel zu erzeugen und zugleich mehr für Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz zu tun – das ist angesichts des Preisdrucks nicht immer einfach. Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung im ländlichen zu halten und auszubauen. Der Bürokratieabbau, zu dem wir mit den Verbänden in aktiven Gesprächen sind, ist dabei ein Baustein. Zudem unterstützen wir die rinderhaltenden Betriebe unter anderem mit unserer Richtlinie zur Sommerweidehaltung, zur Tiergesundheit und Robustheit, über die Richtlinie für einzelbetriebliche Investitionen – zum Beispiel beim Stallumbau – und durch Beratung.“
Im Jahr 2023 gab es insgesamt 437.000 Rinder in Brandenburg. 1991 wurden noch 781.000 Rinder gezählt. Die Zahl der Milchkühe ist auf 124.000 Tiere gesunken, die der Ammen- und Mutterkühe auf knapp 78.000 Tiere. In den vergangen fünf Jahren hat die Zahl um rund 25.000 Milchkühe und 10.000 Mutterkühe abgenommen. Der pro-Kopf-Verzehr von Rindfleisch ist außerdem in Deutschland seit Jahren rückläufig, ebenso der Verbrauch von Milcherzeugnissen. Mit 0,4 Großvieheinheiten pro Hektar hat Brandenburg im Bundesvergleich einen unterdurchschnittlichen Tierbesatz.
Agrarminister Axel Vogel:
„Um die regionale Versorgung zu verbessern, wollen wir den Tierbestand auf dem Niveau des Jahres 2020 stabilisieren, was einen Zuwachs der derzeitigen zahlen bedeutet. Insbesondere die Nutzung von Grünland durch Rinder spielt dabei für mich eine wichtige Rolle. Im Brandenburger Klimaplan ist beispielsweise die Nutzung von Moorstandorten für Grünland als ein Ziel definiert, um Moore zu erhalten und so die Treibhausgase, die aus den entwässerten Mooren freigesetzt werden, zu reduzieren. Die Rinderhaltung kann so zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen. Durch unterschiedliche Nutzung wird die typische Artenvielfalt vieler Ökosysteme erhalten, das Landschaftsbild geprägt und die natürliche Dynamik gefördert. Der Weidegang stellt in Bezug auf das Tierwohl die optimale Haltungsform für Rinder dar. Mit der gekoppelten Tierprämie für Mutterkühe und der Förderung der Sommerweidehaltung werden natürliche Produktionsgrundlagen gesichert und der Tierschutz in der Nutztierhaltung verbessert.“
Bei der Generalversammlung kürte Agrarminister Vogel zudem die Preisträger des Tierzuchtpreises sowie des Tierzuchtpreises – Jugend. Die Preise werden vom Agrarressort für hervorragende züchterische Leistungen und besondere langjährige Verdienste auf den Gebieten der Tierzucht verliehen.
Der Preis ging an Uwe Müßigbrodt aus dem Sonnenberger Ortsteil Schulzendorf im Landkreis Oberhavel. Vor knapp 25 Jahren hat Uwe Müßigbrodt auf seinem Landwirtschaftsbetrieb mit der Uckermärker-Herdbuchzucht begonnen. Aktuell zählt die Zuchtherde 19 Herdbuchtiere. Mit seinen Tieren konnte Uwe Müßigbrodt bereits zahlreiche Preise auf Bundesebene gewinnen. Zudem arbeitete er eng mit dem Rinderzuchtverband zusammen.
Neben dem Tierzuchtpreis wird für hervorragende tierzüchterische Leistungen von Jugendlichen, der Tierzuchtpreis – Jugend – vergeben. Den Tierzuchtpreis – Jugend erhielt, auf Vorschlag des Brandenburger Jungzüchtervereins beim Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg, Theresa Betker aus Angermünde, die seit 2004 Mitglied im Brandenburger Jungzüchterverein e.V. ist und sich bereits sowohl auf Landes- und Bundesebene als auch international einen Namen gemacht hat.
„Die Förderung und die Motivation des Berufsnachwuchses ist die beste Investition in die Zukunft“,
so Axel Vogel.
„Ich gratuliere dem Sieger und der Siegerin zum Tierzuchtpreis und wünsche für die Zukunft weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Arbeit.“