Preis für Innovation in der Landwirtschaft in Brandenburg: EIP-AGRI Innovation Award für Digitalisierung zur präzisen Kalkung
- Erschienen amPotsdam – In diesem Jahr geht ein EIP-AGRI Innovation Award nach Brandenburg: Das EIP-Projekt „pH-BB: Präzise Kalkung in Brandenburg“ wurde zum Gewinner in der Kategorie „Digitalisierung“ gekürt und setzte sich damit gegen 40 Bewerber durch, von denen fünf Projekte für den Award nominiert wurden.
Mit den EIP-AGRI Innovation Awards würdigt das EU CAP Network neuartige Vorhaben und die Leistungen der Projektverantwortlichen in ganz Europa. In Estoril in Portugal kürte eine Expertenjury das Brandenburger Projekt „pH-BB“ zum Sieger in der Kategorie Digitalisierung. Das ELER-geförderte Projekt wurde von 2016 bis 2022 realisiert und im Januar 2019 vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zum ELER-Projekt des Monats gekürt.
Ziel ist zum einen, Landwirtinnen und Landwirte für eine spezifische Kalkungspraxis zu sensibilisieren. Auf zwei Drittel der Flächen kommt es durch nicht optimale pH-Werte zu geringerem Ertrag und minderer Bodenfruchtbarkeit. Die Ursachen liegen meist in der hohen Bodenvariabilität innerhalb eines Schlages und in einer nicht bedarfsgerechten Kalkung. Zum anderen sollte den Landwirtinnen und Landwirten entsprechende Werkzeuge zur teilflächenspezifischen Bodencharakterisierung und Kalkbedarfsermittlung an die Hand gegeben werden, um den pH-Wert des Bodens gezielt und optimal anzupassen. Bei ph-BB wurde deshalb ein vollständig digitalisierter Workflow entwickelt, der alle notwendigen Schritte von der sensorbasierten Bodenkartierung über Algorithmen zur Datenverarbeitung, einen neuartigen Ansatz zur Kalkbedarfsberechnung und ein benutzerfreundliches Entscheidungsunterstützungssystem zur Generierung sowie zur Erstellung von variablen Kalkausbringungskarten umfasst.
Das Projekt-Team bestand aus der FGL Handelsgesellschaft mbH, der Gut Wilmersdorf GbR, der LAB Landwirtschaftliche Beratung der Agrarverbände Brandenburg GmbH, der Land- und Forstwirtschaft Komturei Lietzen GmbH & Co KG, der Landwirtschaft Petra Philipp, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) sowie den Leibnitz-Instituten für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) sowie für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ).