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... Und jede Menge Kür: Umweltminister Vogel zeichnet Thorsten Weidner mit dem Naturschutzpreis des Landes aus

- Erschienen am 16.09.2024

Storkow – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute Thorsten Weidner aus Steinhöfel (Landkreis Oder-Spree) mit dem Naturschutzpreis des Landes ausgezeichnet. Seit 1992 kümmert sich der Geschäftsführer des Wasser- und Landschaftspflegeverbandes „Untere Spree“ nicht nur um die Gewässerunterhaltung als Pflichtaufgabe des Verbandes, sondern hat vielfältige Naturschutzmaßnahmen vorangebracht. So wurden unter Weidners Leitung unter anderem zahlreiche Fließgewässer, Moore und Teiche renaturiert. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert und wird vom NaturSchutzFonds Brandenburg vergeben.

In diesem Jahr ist mit Thorsten Weidner erstmalig der Geschäftsführer eines Gewässerunterhaltungsverbandes mit dem Naturschutzpreis des Landes geehrt worden.

Umweltminister Axel Vogel hob Weidners ganzheitlichen Ansatz heraus:

„Thorsten Weidner blickt gewissermaßen über den Grabenrand hinaus. Er kümmert sich nicht nur um die Instandhaltung von Flüssen, Bächen oder Gräben, um deren Wasserqualität, umfunktionierende Stauanlagen und stabile Deiche. Er betrachtet die Landschaft in seinem Verbandsgebiet als Ganzes, um sie zu pflegen und zu schützen. Es ist beispielhaft, wie Her Weidner in seiner Funktion Wasserrückhalt, Naturschutz und Landwirtschaft zusammen denkt und in seine Arbeit integriert“,

so der Minister.

Das zeigen unzählige Projekte zur Renaturierung von Fließgewässern und Mooren, zur Wiederherstellung von Teichen sowie die Pflege wertvoller Feuchtwiesen mit ihren Orchideen oder Baumpflanzungen. Vor etwa zehn Jahren änderte der frühere Wasser- und Bodenverband entsprechend auch seinen Namen und ergänzte den Aspekt der Landschaftspflege.

Anlässlich der Preisverleihung betonte Umweltminister Axel Vogel die Bedeutung der Gewässerunterhaltungsverbände als Partner für das Land:

„Angesichts von immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen ist die Zusammenarbeit mit den Verbänden entscheidend. Aktuell haben wir mit einer Hochwasserlage zu kämpfen – aber wir wissen und erleben, dass auf der anderen Seite auch Dürre und Trockenheit zunehmen und das vorhandene Wasser dann in unseren Landschaften gehalten werden muss. Der Wasser- und Landschaftspflegeverband Untere Spree mit seinem Geschäftsführer Thorsten Weidner zählt hierbei zu den Vorreitern.“

Frank Steffen, Landrat des Landkreises Oder-Spree:

„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir mit Thorsten Weidner einen Experten, Vordenker und engagierten Naturschützer im Landkreis Oder-Spree haben, der gleichzeitig ein enger Partner der Kreisverwaltung ist und uns bei der Umsetzung langfristiger Ziele des Natur- und Gewässerschutzes unterstützt."

Von Kleingewässern bis Kopfweiden

In dem 95.000 Hektar großen Verbandsgebiet zwischen Frankfurt (Oder) und der Berliner Stadtgrenze genießt der gebürtige Fürstenwalder als zuverlässiger Partner großes Vertrauen. Der ideenreiche Netzwerker versteht es, Menschen und Institutionen in der Region für die Belange der Natur und des Wasserhaushalts zu gewinnen. So wie in Schönfelde, einem Ortsteil von Steinhöfel, wo der Dorfteich komplett zugewachsen und ohne Wasser war. Seit diesem Jahr rufen in Schönfeldes Dorfmitte wieder Amphibien. Dies ist nur eines von rund 150 Kleingewässern, die der Wasser- und Landschaftspflegeverband (WLV) unter Weidners Anleitung über die Jahre wiederhergestellt hat.

Zehn renaturierte Moore wie etwa der Lärchengrund in Bad Saarow oder der Faule See bei Markgrafpieske zählen ebenso zu der umfangreichen Naturschutzbilanz, wie die Anbindung von vier Altarmen an die Müggelspree.

Mehr als 600 Stützschwellen und Sohlgleiten hat der Verband zudem in Gräben und kleinere Fließe eingebaut und so die Wasserstände angehoben und stabilisiert.

Mit dem Bau von sieben Fischaufstiegsanlagen zum Beispiel im Briesener und im Lichtenower Mühlenfließ sorgte der WLV „Untere Spree“ auf etlichen Fließkilometern für die Passierbarkeit der Gewässer für Fische und andere Wasserlebewesen.

Doch der Wasser- und Landschaftspflegeverband kann Dank Weidner nicht nur „Nass“. 45.000 Bäume und Sträucher kamen über die Jahre im Verbandsgebiet in den Boden, auf 65 Kilometern gewässerbegleitend. Zudem sorgen die Mitarbeiter bei hunderten Kopfweiden für den wichtigen Schnitt. Die Bäume prägen mit ihrem markanten Aussehen die Landschaft im Einzugsgebiet der unteren Spree. Der Verband pflegt außerdem wertvolle Feuchtwiesen und Trockenrasen unter anderem im Löcknitztal und baut Fledermausquartiere oder Nisthilfen für Weißstörche.

„Schon in den 1990er Jahren hatten wir Erkenntnisse zu den Folgen der Klimaveränderungen, zu häufigeren Extremereignissen wie langer Trockenheit oder Starkregen und zum Rückgang der Artenvielfalt. Für uns als Verband war es daher wichtig, unsere Möglichkeiten dafür nutzen, diesen negativen Entwicklungen mit konkreten Maßnahmen entgegenzutreten“,

sagt Thorsten Weidner.

„Wir haben im Bereich der Gewässer- und Landschaftspflege noch viel Potenzial im Land, das wir nutzen können und sollten.“

Der Naturschutzpreis des Landes

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden. Der Naturschutzpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert. Insgesamt wurden inzwischen 43 Preise vergeben, darunter 16 mal an Kinder und Jugendliche.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. Mehr als 1.200 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Landwirtschaftsbetrieben, Kirchengemeinden oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. www.naturschutzfonds.de