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ELER-Projekt des Monats Januar: Kombination von Gehölzen und Ackerkulturen im Fördertest

- Erschienen am 21.01.2020

Senftenberg - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats Januar zeigt, wie durch den streifenförmigen Anbau von Gehölzen auf großflächigen Ackerflächen zahlreiche Vorteile für Umwelt- und Klimaschutz erzielt werden können. Derartige Agroforstsysteme sind in der Testphase, um als förderfähige Agrar- und Umweltmaßnahme anerkannt zu werden. Dies wäre nicht nur in Brandenburg, sondern in ganz Deutschland ein Novum.

Als Agroforstwirtschaft wird der kombinierte Anbau von Gehölzen und Ackerkulturen auf einer Bewirtschaftungsfläche bezeichnet. Aktuell werden für die Gehölzbepflanzung überwiegend schnell wachsende Bäume, wie Pappeln oder Erlen, in streifenförmiger Anbauweise verwendet. Es bleibt sichergestellt, dass die Flächen mit herkömmlicher Großtechnik bewirtschaftet werden können. Zwischen Gehölz- und Ackerkultur werden ein bis drei Meter breite Pufferbereiche angelegt, die etwa durch Einsaat von Blühmischungen zu einer zusätzlichen ökologischen Aufwertung beitragen können.

Agroforstwirtschaft trägt zu einer strukturellen Aufwertung von Agrarlandschaften bei. Hiermit verbunden sind eine Erhöhung des Bodenerosionsschutzes, eine Reduzierung des Stoffaustrags in Grund- und Oberflächenwasser, eine Erhöhung der Biodiversität und eine flächenbezogene Verringerung der Treibhausgasemissionen. Agroforstsysteme leisten einen Beitrag zu einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Landbewirtschaftung. In diesem Zusammenhang ist die Agroforstwirtschaft eine vielversprechende Form der Landnutzung, die sich im Land Brandenburg künftig auch in der Agrarförderung widerspiegeln kann und eine strukturelle Aufwertung der Agrarlandschaften erwarten lässt.

Im Rahmen des Projekts „Agroforstwirtschaft als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme“ wurden von 2017 bis 2019 agroforstliche Umwelt- und Klimaschutzleistungen analysiert, im Hinblick auf Regelungen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) eingeordnet und die Kontrollfähigkeit nach den Vorgaben der EU geprüft. Nur so kann beurteilt werden, ob Agroforstflächen als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (AUKM) gefördert werden können.

Ziel ist, die Implementierung der Agroforstwirtschaft als förderfähige AUKM in Brandenburg als Vorbild in der Bundesrepublik. Die Anerkennung und Förderung von Agroforstwirtschaft als umweltgerechtes, landwirtschaftliches Produktionsverfahren kann dazu beitragen, dass mehr Agroforstsysteme mit positiver Umweltleistung in der Praxis etabliert werden.

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER wurde im Zeitraum von 2017 bis 2019 das Konzept zur Agroforstwirtschaft als förderfähige Agrarumwelt- und Klimamaßnahme erstellt. Für die Konzeptphase wurden 62.512 Euro aufgewendet. Davon förderfähig waren 47.223 Euro, wobei 37.778 Euro aus ELER-Mitteln und 9.445 Euro aus GAK-Mitteln zur Verfügung gestellt wurden. Der Eigenanteil betrug 15.289 Euro.

Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zur Förderung der konzeptionellen Zusammenarbeit für eine markt- und standortangepasste Landbewirtschaftung (Teil A) zugrunde.

Zuwendungsempfänger:
Projektkoordination Thomas Domin
Landwirtschaftsbetrieb Domin Feldstraße 20
01945 Senftenberg
Telefon: 035756  60285
E-Mail: info@landwirt-domin.de