Auftakt für BROMMI: Projekt für mehr Insektenschutz in Biosphärenreservaten

Berlin – Gemeinsam für den Insektenschutz – das ist das Motto des Projekts „Biosphärenreservate als Modellregionen für den Insektenschutz“. Unter dem Namen „BROMMI“ stellt sich das Projekt am 28. Januar in einer virtuellen Auftaktveranstaltung vor, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze eröffnet. Aus Brandenburg beteiligt sich das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin am Projekt.

Im August 2020 ist ‚BROMMI‘ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gestartet. Ziel ist, zusammen mit Akteurinnen und Akteuren aus der Landwirtschaft und den Kommunen regional angepasste und praktikable Lösungen für mehr Lebensräume für Insekten zu finden. In dem Projekt werden gemeinsam verschiedene Möglichkeiten erprobt, um ein großflächiges, zusammenhängendes Netz günstiger Insektenlebensräume in der Kulturlandschaft zu schaffen. Dabei prüfen die Projektteilnehmenden und beteiligten Akteure, inwieweit die Verfahren wirksam, umsetzbar und ökonomisch tragfähig sind. Die Ergebnisse sollen auf weitere Kulturlandschaften übertragen werden können.

Die virtuelle Auftaktveranstaltung am 28. Januar trägt den Titel: „Insektenschutz im Fokus! Wie kann die gesellschaftliche Veränderung hin zu einer insektenfreundlichen Umwelt und Wirtschaft gelingen?“. Nach dem Grußwort von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und einer Einleitung durch den Vorstand des World Wide Fund for Nature (WWF), Christoph Heinrich stellt Projektleiter Dr. Peter Weißhuhn das BROMMI-Vorhaben und die fünf Projektgebiete vor. Am Ende der anschließenden Gesprächsrunde Fachleuten aus Politik, Naturschutz und Landwirtschaft können die Zuschauenden Fragen stellen. Den vollständigen Ablauf sowie die Anmeldung für die Veranstaltung findet man unter: www.registrierung-veranstaltung.de/wwf-insektenschutz.

Das BROMMI-Projektbüro des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin hat seinen Sitz in der Großschutzgebietsverwaltung in Angermünde. Die örtlichen Projektmanagerinnen Heidi Lehmann und Hanna Rubenbauer wollen in diesem Jahr mit Landwirtinnen und Landwirten, dem Wasser- und Bodenverband Welse und der Stadt Angermünde zusammenarbeiten. Nach einer Analyse geeigneter Flächen, kann die bestehende Bewirtschaftung und Pflege gemeinsam mit den Flächeneigentümern insektenfreundlicher gestaltet werden. Die Projektmanagerinnen schöpfen aus einem umfangreichen Maßnahmenkatalog, der Empfehlungen zu Zeitpunkt und Häufigkeit der Mahd, zur Mahdtechnik, zum Anlegen mehrjähriger Blüh- und Brachestreifen und zu einer reduzierten Düngung enthält. Über den gesamten Projektzeitraum untersuchen Insektenforscherinnen und -forscher, wie sich die Anzahl und Häufigkeit der Insektenarten auf ausgewählten Flächen verändert.

Neben dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin beteiligen sich vier weitere deutsche UNESCO-Biosphärenreservate am BROMMI-Projekt: Mittelelbe, Schaalsee, Bayerische Rhön, Schwarzwald. Das Bundesamt für Naturschutz fördert das sechs Jahre dauernde und vom WWF koordinierte Projekt mit Mitteln des im Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und dem Aktionsprogramm Insektenschutz. Weitere Partner sind das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und der Dachverband der Nationalen Naturlandschaften Deutschlands „Nationale Naturlandschaften e.V.“.