Flurneuordnung in Schönfeld zieht neue Grenzen und eröffnet neue Wege
- Erschienen amSchönfeld – Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) hat das Bodenordnungsverfahren Schönfeld offiziell abgeschlossen. Für die Barnimer ist dies ein Grund zum Feiern. Ein Gedenkstein wird an dieses Kapitel der Ortsgeschichte erinnern.
Das Bodenordnungsverfahren Schönfeld wurde nach den Bestimmungen des Landwirtschaftsanpassungs- und des Flurbereinigungsgesetzes angeordnet, um den Grundstückseigentümern die Verfügbarkeit über ihr Eigentum an Grund- und Boden wieder zu ermöglichen. In den Siebzigerjahren wurden durch die LPG für die Gülle- und Abwasserverregnung Flächen abgeholzt oder aufgeforstet, melioriert und Windschutzpflanzungen angelegt. Zu DDR-Zeiten wurden auch Wohn- und landwirtschaftliche Produktionsgebäude ohne Rücksicht auf bestehende Grundstücksgrenzen gebaut.
225 Verfahrensbeteiligte auf knapp 2.000 Hektar
Das Bodenordnungsgebiet erfasst 1.858 Hektar, davon 1.500 Hektar Ackerland und 260 Hektar Waldflächen. Im Verfahrensgebiet wirtschaften heute fünf Landwirte im Haupterwerb. Die Eigentumsstruktur mit insgesamt 225 Verfahrensbeteiligten ist geprägt von den ehemaligen Bauernhöfen mittlerer Größe, aber auch von den Aufsiedlungen im Rahmen der Bodenreform in der Nachkriegszeit.
Gerade im Dorf Schönfeld selbst gab es erheblichen Neuordnungsbedarf, weil das Liegenschaftskataster deutlich von den Nutzungsverhältnissen abwich. Der erhebliche Anteil an Bebauungen auf fremden Grund und Boden begründete einen großen Regelungsbedarf bei der Zusammenführung von separatem Boden- und Gebäudeeigentum. Für 30 Eigenheime und Wirtschaftsgebäude wurde dies nun geklärt. Damit haben die Schönfelder die notwendige rechtliche Sicherheit bei der weiteren Entwicklung ihrer Gemeinde.
Alltag im Dorf verbessert
Das Bodenneuordnungsverfahren wurde am 28. Juni 1993 begonnen. Für die Schönfelder zahlt sich trotz der langen Verfahrensdauer aus, dass mit der Neuordnung auch Baumaßnahmen im Dorf finanziert und realisiert wurden. Der Einsatz von 600.000 Euro EU-, Bundes- und Landesmittel ermöglichte den Bau von 2,7 Kilometern Gehwegen entlang der Hauptverkehrsstraßen der Gemeinde. In Verbindung mit Pflanzmaßnahmen zur Begrünung konnte das Ortsbild erheblich aufgewertet werden.
Weitere 1,2 Millionen Euro Fördermittel flossen in den Ausbau des ländlichen Wegenetzes auf zehn Kilometer Länge und in die Anlage von drei Kilometer Heckenpflanzungen. Dies vermindert die Erosion auf Agrarflächen, die verbesserte Struktur der Feldflur bedeutet aber auch mehr Artenvielfalt.
Die nicht geförderten Anteile an den Baukosten waren durch Geldbeiträge und eigene Arbeitsleistungen der Teilnehmer in Höhe von 213.140 Euro aufzubringen. Mit Hilfe von Mitteln des Naturschutzfonds (21.660 Euro) konnten drei Inselbiotope aufgewertet werden.
Die planerische Bearbeitung des Verfahrens erfolgte durch das damalige Amt für Agrarordnung Uckermark/Barnim (heute LELF Prenzlau). Die Vermessungsleistungen wurden durch das Vermessungsbüro Konopka erbracht. Der Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung wurde ab 2002 in die Kassen- und Buchführung der Teilnehmergemeinschaft eingebunden.