Nach den Februarstürmen: Forstbetrieb bilanziert und beseitigt Schäden – Warnung vor Gefahren in den Wäldern
- Erschienen amPotsdam – Nach einer nun vertieften Abschätzung der Sturmschäden in den Wäldern geht der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) aktuell von einer Schadholzmenge von insgesamt 780.000 Kubikmetern (Festmeter: fm) aus, davon 200.000 fm im Landesforst. Die Sicherungsarbeiten haben begonnen; allerdings wird die gesamte Aufarbeitung des Schadens noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die Forstbeschäftigten weisen ausdrücklich auf Gefahren durch umgestürzte und beschädigte Bäume sowie durch herabfallende Äste aus den Baumkronen hin.
Nach den stürmischen Orkan-Tagen um den 19. Februar geht es in den Wäldern nun um die Bilanzierung und Beseitigung der Schäden. Die aktuell geschätzte Menge an Sturmholz liegt damit zwischen den früheren Orkanstürmen KYRILL (2007) mit 610.700 fm und FRIEDERIKE (2018) mit 1.010.000 fm. Anders als bei diesen Stürmen wurden jetzt vorwiegend Einzelbäume und kleine Gruppen umgeworfen. Flächige Sturmschäden gab es vor allem an Feldkanten oder vorgeschädigten Waldbeständen. Mit einem Anteil von mehr als 85 Prozent sind vor allem Nadelbäume betroffen.
Im Landesforst ist für etwas mehr als die Hälfte der geworfenen Bäume aus technischen, ökonomischen und ökologischen Gründen eine Aufarbeitung vorgesehen. Die Holzbereitstellung und Abfuhr sind überwiegend nicht beeinträchtigt. Die anfallenden Holzmengen, verstärkt aus den nördlichen und östlichen Landesteilen, können überwiegend in die laufenden Verträge geliefert werden, so dass für den Holzmarkt daraus keine Auswirkungen erwartet werden.
Für den Privatwald, Körperschaftswald und Bundesforst wird die Schadmenge auf rund 580.000 fm geschätzt. Schwerpunkt ist der Hohe Fläming, gefolgt von der Uckermark. Die Aufräumarbeiten gestalten sich wegen häufig kleiner Flächengrößen deutlich schwieriger. Waldbesitzende in Forstlichen Zusammenschlüssen sind hier im Vorteil beim gebündelten Einsatz von Unternehmen und auf den Absatzmärkten. Dort sind bereits Forstmaschinen im Einsatz.
Im Wald ist weiterhin Vorsicht geboten: Zahlreiche Waldgebiete sind immer noch nicht gefahrlos erreichbar und so hat die Wegesicherung daher Priorität.
Beklagt werden zudem viele zerstörte Wildzäune, welche schnell repariert werden müssen, um zusätzlich zur der Jagd den dort neu aufwachsenden Wald zu schützen.