Hauptmenü

Trotz Regen der letzten Tage: Situation bei Wasserständen und Abflüssen im Spree- und Schwarze Elster-Gebiet bleibt angespannt

- Erschienen am 28.05.2020

Cottbus - Zum bereits 17. Mal in Folge tagte Anfang dieser Woche die Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“, um die aktuelle, höchst angespannte Wasserdargebotssituation in den Einzugsgebieten der Schwarzen Elster und der Spree zu bewerten und erforderliche Maßnahmen zur Sicherung der Abflüsse zu entscheiden. Die extreme Trockenperiode macht es erforderlich, dass die Arbeitsgruppe bereits seit 2018 regelmäßig zusammentritt.

Die Wasserbewirtschaftung im Spreegebiet erfolgt aufgrund der anhaltend angespannten meteorologisch-hydrologischen Situation und unzureichend gefüllter Speicher im dritten Jahr in Folge unter Extrembedingungen.

Auch im Monat Mai 2020 fiel deutlich weniger Niederschlag. An der Station Cottbus wurden bis zum 24. Mai lediglich 44 Prozent der monatlichen Niederschlagssumme gemessen. Die erhöhte Nutzung des Wassers der Talsperre Spremberg zur Stützung der Spree führte zu einer deutlichen Reduzierung des Wasserstandes.

Spree

Durch die Trockenheit waren im unteren Spreegebiet bereits weitreichende Maßnahmen, wie die Beschränkung von Ausleitungen in Grabensysteme, erforderlich. Der Abfluss in der Spree am Unterpegel Leibsch beträgt 2,04 Kubikmeter pro Sekunde (25. Mai 2020) und liegt damit deutlich unter dem mittleren Abfluss für den Monat Mai von 9,37 Kubikmetern pro Sekunde. Der Beckenwasserstand der Talsperre sinkt schnell und mit steigenden Temperaturen nehmen auch die Verdunstungsverluste zu. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der für Bauarbeiten an der Staumauer erforderliche maximale Wasserstand von 91,45 Meter NHN (Normalhöhennull) zu Mitte Juni definitiv erreicht wird.

Zur Stützung des Spreegebietes werden ab sofort auch die Speicherbecken Bärwalde und Lohsa I hinzugezogen. Die Abgabe der Talsperre Spremberg kann somit um die zusätzliche Menge des Wassers aus Sachsen erhöht werden, um die Abflüsse bis unterhalb des Spreewaldes zu stützen.

Im oberen Einzugsgebiet der Spree (Sachsen) bleibt die Lage ebenfalls ernst. Die Talsperren und die Bergbauspeicher stehen weiterhin nur eingeschränkt zur Verfügung. Die Talsperre Bautzen ist aktuell nur zu 72 Prozent gefüllt und die Talsperre Quitzdorf steht aufgrund der Trockenheit dieses Jahr nicht zur Verfügung.

Schwarze Elster

An der Schwarzen Elster hat sich die Lage verschlechtert. Die Schwarze Elster führt auf einem sehr niedrigen Niveau Wasser. Können am Pegel Neuwiese (Sachsen, zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) noch cirka 0,2 bis 0,3 Kubikmeter pro Sekunde gemessen werden, fällt die Schwarze Elster an der Landesgrenze zu Brandenburg bereits trocken. Damit fließt kein Wasser mehr in den Senftenberger See (Speicher Niemtsch).

Die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster am Pegel Biehlen erfolgt weiterhin aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza und dem Speicherbecken Niemtsch, mit dem Ziel die Wasserqualität und insbesondere den pH-Wert unterhalb von Plessa zu stabilisieren. Aktuell beträgt der Abfluss am Pegel Biehlen 0,754 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im Mai normalerweise bei rund 1,89 Kubikmetern pro Sekunde. Der Wasserstand im Speicher Niemtsch sank aufgrund der Stützung des Pegels Biehlen auf aktuell 98,84 Meter NHN. Die Niederschläge der letzten Tage reichten nicht aus, den Abwärtstrend zu stoppen.