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Herz für Holz: Vogel wirbt mit Holzbauoffensive für verstärkten Einsatz von Brandenburgs wichtigstem nachwachsenden Rohstoff im Bau

- Erschienen am 29.01.2020

 

Termin: Donnerstag, 30. Januar
Zeit:  9:30 Uhr
Ort: Waldcampus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Haus 15
Hörsaal 2
Alfred-Möller-Straße 1
16225 Eberswalde

Eberswalde – „Gropius für alle?“ Unter diesem Motto diskutieren Fachleute aus der Holz- und Bauwirtschaft auf Einladung des Landesbeirats Holz und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, wie im Hochbau mehr und besser Holz beziehungsweise Holzprodukte eingesetzt werden können. „Wir haben uns im Koalitionsvertrag auf eine Holzbauoffensive verständigt, um die regionale Wertschöpfung zu steigern und langfristig mehr Kohlendioxid zu binden“, so Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel. In seinem Grußwort zur 2. Eberswalder Holzbau-Fachtagung ruft Vogel dazu auf, als Land beispielhaft voranzugehen und als Bauherr die Möglichkeiten des Holzbaus stärker für Landesgebäude zu nutzen.

Der Anteil von Häusern, die aus Holz gebaut wurden, ist in den letzten Jahren bundesweit gestiegen. Während die Holzbauquote 2018 in der Bundesrepublik 17,8 Prozent betrug, lag sie in Brandenburg bei 14,6 Prozent.

Axel Vogel: „Wir haben als Landesregierung das große Potenzial des Holzbaus und die Chance erkannt, hiermit ein Klimaregulativ zu erreichen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass mit der Holzbauoffensive Neu- und Umbauten sowie energetische Modernisierungen in Zuständigkeit des Landes zukünftig, dort wo Holz den anderen Baustoffen unter Nachhaltigkeitsbetrachtungen überlegen ist, mit Holz gebaut wird.“

So soll geprüft werden, Bauen mit Holz in den Förderrichtlinien des Landes Brandenburg zu verankern.

Mit der Holzbauoffensive sollen Planungsteams angeregt werden, Holzbaukompetenzen aufzubauen. „Hier besteht aus meiner Sicht noch ein erheblicher Wissens- und Informationsbedarf“, so der Minister. Zielgruppen sind die Bauverwaltungen des Landes und der Kommunen, Ausbildungseinrichtungen, Architekten, Tragwerksplaner, Bauphysiker und Brandschutz-Sachverständige.

Herzkammer des modernen Holzbaus

Eberswalde verfügt über beste Voraussetzungen für den Start einer Holzbauoffensive. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Brandenburgs „Forst- und Holz-Hauptstadt“ kann auf das hier seit Jahrzehnten gesammelte Wissen zurückgreifen. Heute lernen und forschen über 300 Studierende im Fachbereich Holzingenieurwesen. Deren Kreativität soll im Rahmen der Holzbauoffensive gestärkt und genutzt werden.

Der moderne Holzbau, dessen Kennzeichen hochgradig vorgefertigte Wandelemente und Raummodule sind, die seriell und witterungsunabhängig, industriell produziert werden, garantiert kurze Bauzeiten. Pionierarbeit bei der Entwicklung des modularen und seriellen Holzbaus leistete Walter Gropius bereits 1930 in Eberswalde, als er erstmals in einer speziell für die Serienproduktion eingerichteten Produktionshalle Hauselemente am laufenden Band herstellen ließ.

Eberswalde hat bis heute sein Herz für Holz bewahrt: Aktuelle Beispiele sind das Paul-Wunderlich-Haus der Kreisverwaltung, der Hochschulneubau im Stadtzentrum oder die beiden Neubauten des Wald-Solar-Heims, jeweils spektakuläre Gebäude, in denen zu 100 Prozent Märkische Kiefer verbaut wurde.

2017 veröffentlichte die Stadt Eberwalde ein Handbuch als Ratgeber für nachhaltiges Planen, Bauen und Sanieren in der Kreisstadt.

Landesbeirat Holz

Ein sehr wichtiger Partner bei der Erarbeitung und der Umsetzung der Brandenburger Holzbauoffensive ist der Landesbeirat Holz Berlin-Brandenburg e.V. Er ist ein länderübergreifendes, regionales Netzwerk aus Verbänden, Hochschulen, Unternehmen sowie Einzelpersonen und fungiert als informierendes, die Politik beratendes sowie Projekte und Aktivitäten initiierendes Gremium. Der Landesbeirats Holz fördert die nachhaltige Holzverwendung, insbesondere die des heimischen Holzes und organisiert regionale und überregionale Gemeinschaftsaktivitäten.

Das Land Brandenburg bietet mit seiner über einer Million Hektar großen Waldfläche und dem dort nachwachsenden, nachhaltig bewirtschafteten Rohstoff Holz ideale Bedingungen für ein Holzbauland. Holzverarbeitende Unternehmen und die im Land ansässigen Holzbaubetriebe sind gerade in ländlich geprägten Regionen des Landes wichtige Arbeitgeber.