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Forschung zu Fisch und Fischerei: Agrarumweltminister Axel Vogel beim Institut für Binnenfischerei

- Erschienen am 29.10.2020

Potsdam – Das Potsdamer Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow (IfB) erarbeitet praxisorientierte wissenschaftliche Grundlagen für fischereipolitische Entscheidungen und die binnenfischereiliche Praxis. Mit seinem heutigen dritten Arbeitsgespräch mit dem wissenschaftlichen Direktor des IfB, Dr. Uwe Brämick, setzt Agrar-Umweltminister Axel Vogel seine Informationstour durch die acht Brandenburger Agrarforschungseinrichtungen fort.

Axel Vogel:

„Mit der Forschung zur Binnenfischerei können wir die Brandenburger Fischereibetriebe und Teichwirtschaften auf die derzeitigen Herausforderungen besser vorbereiten Die Branche kämpft wie fast die gesamte Landwirtschaft mit den Auswirkungen des Klimawandels. Die deutlich steigende Verdunstung in den Oberflächengewässern konnten die wenigen Niederschlagsmengen nicht ausgleichen. Hinzu kommen zunehmender Uferverbau und fehlender Fachkräftenachwuchs. Die Corona-Pandemie brachte in diesem Jahr auch noch weggebrochene Vermarktungs- und Absatzmöglichkeiten in der Gastronomie. Für Agrarminister Axel Vogel bieten sich darin allerdings auch Chancen: „Die Brandenburgerinnen und Brandenburger haben sich nachweislich durch die Corona-Pandemie wieder auf die regionalen Produkte besonnen. Dazu zählt natürlich auch der Fisch aus den heimischen Gewässern. Es bleibt zu hoffen, dass dies weiterhin anhält und Brandenburger Fisch auch nachhaltig mehr Wertschätzung erfährt.“

Die Brandenburger Teichwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Kulturlandschaft. Mit einer nachhaltigen Fischereibewirtschaftung trägt sie darüber zur regionalen Lebensmittelproduktion bei. Brandenburg gilt als das gewässerreichste Bundesland Deutschlands. Mit über 3.000 natürlich entstandenen Seen, 33.000 Kilometern Fließgewässern und zahlreichen künstlich angelegten Teichen bietet sich eine Gewässervielfalt mit wertvollen Lebensräumen für Flora und Fauna.

Seit seiner Gründung im Jahr 1992 forscht das Potsdamer Institut für Binnenfischerei zum Schutz und Förderung von Gewässern und Fischgemeinschaften als Fundament der Fischerei. Schwerpunkte sind dabei die nachhaltige Nutzung der natürlichen aquatischen Ressourcen, die Weiterentwicklung einer fachlichen Praxis der Fischbestandsbewirtschaftung in Binnengewässern zur Unterstützung der Erwerbs- und Angelfischerei, die Optimierung von Verfahren der nachhaltigen Aquakultur sowie die Anpassung an regionale Standortvoraussetzungen und gesellschaftliche Entwicklungen.

Aktuell befasst sich das Institut mit den Fragen:

  • Wie tragen der Mensch, der Klimawandel und invasive Arten zur Veränderung heimischer Fischartengemeinschaften bei?
  • Bleibt der Aal der „Brotfisch“ der Brandenburger Erwerbsfischerei?
  • Warum steht der Karpfen zu Unrecht in der kulinarischen Schmuddelecke?
  • Wie gelingt die nachhaltige Aufzucht von Fischen mit einem Bruchteil des Wasserbedarfs, der für die Erzeugung anderer Nutztiere benötigt wird?

Für durch Kormoran, Silber- und Graureiher sowie Fischotter verursachte Schäden in Teichwirtschaften ermöglicht das Landwirtschaftsministerium seit Ende September auf Grundlage einer neuen Richtlinie einen vollständigen Ausgleich bis 2023. Erste Anträge liegen bereits vor und werden bearbeitet. Damit entfällt die Beschränkung, mit der eine Unterstützung in Höhe von maximal insgesamt 30.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren an ein Unternehmen gezahlt werden durfte.

Axel Vogel:

„Nur wenn Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Fischerei nachhaltig und zukunftsfest aufgestellt werden kann, finden sich auch genügend Aktive, die die lange Tradition fortführen wollen. Wir als Landesregierung sichern dabei unsere Unterstützung zu. Deshalb bin ich froh, dass wir in Brandenburg eine starke Forschungslandschaft haben, die uns dabei mit ihrer Expertise zur Seite steht.“

 

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