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Landpartie mit Nachwuchs: Vogel stellt mit Verbänden grüne Berufe und Wertschätzung für regionale Lebensmittel in den Fokus

- Erschienen am 30.05.2022

Potsdam – Entdecken – Erleben – Genießen: Unter diesem Motto findet am 2. Juniwochenende mit der 27. Landpartie die publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum Brandenburgs statt. Über 150 Gastgebende öffnen die Türen ihrer Agrarbetriebe, Ställe und Vorratskammern für Besucherinnen und Besucher und bieten Landwirtschaft zum Anfassen, Verstehen, Genießen sowie: Einsteigen und Selber-Machen. Über das 2022er Programm informierten Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel, pro agro-Vorsitzende Hanka Mittelstädt, Landesbauernverband-Vizepräsident Heiko Terno, Landfrauenverbandsvorsitzende Antje Schulze und Gunnar Hemme als Gastgeber der diesjährigen Landpartie-Eröffnung in der Uckermark heute auf einer Pressekonferenz.

Axel Vogel, Agrarminister:

„Hochwertige Lebensmittel, moderne Landwirtschaft, Qualitätssicherung für Verbraucherinnen und Verbraucher, die Berücksichtigung des Natur- und Umweltschutzes im Agrarbetrieb, Entwicklungschancen für junge Leute auf dem Land und der Erhalt und die Pflege unserer Dörfer und Landschaften: All dies zu präsentieren und zu vermitteln ist Anliegen der Brandenburger Landpartie“, so Vogel. „Für 82 Prozent der im Ernährungsreport 2021 Befragten ist es sehr wichtig, dass ihre Lebensmittel aus der Region kommen. Die Corona-Pandemie hat dieses Interesse verstärkt und zeigt uns, wie wichtig es ist, sich für die Grundversorgung mit Lebensmitteln auf regional gut aufgestellte Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft stützen zu können – und unter ihnen besonders auf die Ausbildungsbetriebe: Denn die Grünen Berufe leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Ernährungssicherheit, für Klima- und Naturschutz und das Tierwohl.“

Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation durch Corona und den russischen Krieg in der Ukraine ist mit steigenden Kosten, aber auch mit einer größeren Preissensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher zu rechnen. Die Landpartie könne mit persönlichen Begegnungen und konkretem Erleben dazu beitragen, auch vor diesem Hintergrund die Wertschätzung regionaler Lebensmittel und ihrer Produzenten zu schärfen, so Vogel.

Brandenburgs Qualitätszeichen

Von 2020 bis 2021 ist der Anteil der (im Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums befragten) Verbraucherinnen und Verbraucher, die häufig oder sehr häufig mit Siegeln gekennzeichnete Produkte kaufen, von 51 auf 65 Prozent gestiegen. Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium hat Anfang 2022 zwei neue Qualitätszeichen für märkische Agrarprodukte eingeführt. Die beiden Siegel ‘Gesicherte Qualität Brandenburg‘ und ‘bio Brandenburg. Gesicherte Qualität‘ sollen gute Erzeugnisse aus der Mark erkennbar machen und bieten allen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine bessere Orientierung, die gezielt nach Milch, Joghurt und Käse, Getreide, Gemüse und Obst, Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln in guter Qualität aus Brandenburg suchen. Jetzt sind die Erzeuger-, Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe am Zug, um so ihre Produkte so besser an die Interessenten zu bringen. Außerdem bringt das Agrarministerium in diesem Jahr eine Förderrichtlinie zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten an den Start.

Hanka Mittelstädt, Vorsitzende Verband pro agro:

„Die Brandenburger Landpartie gilt gemeinhin und zu Recht auch als ein Schaufenster der Regionalität. Wichtig ist uns hierbei aber auch aufzuzeigen, dass Regionalität nicht nur die kulinarische Spezialität im charmant-ländlichen Idyll als touristisches Bonbon meint – dies gibt es selbstverständlich auch, sondern ebenso das Potential der Brandenburger Agrar- und Ernährungswirtschaft für die Grundversorgung des Landes und der eingeschlossenen Metropole Berlin. Mit der Landpartie geht es also auch darum, Wertschätzung zu generieren und das Bewusstsein für das Potential der Brandenburger Landwirtschaft als Grundversorger zu fördern.“

Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbandes Brandenburg und Geschäftsführer des AWO Reha-Gut Kemlitz:

„Fährt der Berliner aufs Land, führt sein Weg unweigerlich an unseren Feldern, an unseren Betrieben mit Stallungen, Werkstätten, Silos, Getreidelagern oder auch Biogasanlagen vorbei. Unsere Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe tragen dazu bei, dass der Kühlschrank und der Brotkasten mit guten Lebensmitteln gefüllt sind. Umso mehr freuen wir uns, dass 30 Betriebe von 142 Gastgebern anlässlich der Brandenburger Landpartie ihre Tore öffnen, um zu zeigen, wie lang und hürdenreich mitunter der Weg der Lebensmittel vom Betrieb bis auf den Teller ist. Das in guten Gesprächen bei einem herzhaften Imbiss mit den Besucherinnen und Besuchern zu vertiefen und so gegenseitiges Verständnis zu fördern, ist für uns Landwirte das wichtigste Anliegen der Landpartie. “ 

Antje Schulze, Vorsitzende des Brandenburger Landfrauenverbandes e. V.:

„Wir Landfrauen sind sehr glücklich, dass die Brandenburger Landpartie dieses Jahr wieder in bewährter Form stattfinden kann. Sie ist eine großartige Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Stadt und Land zu entdecken und mit Bauernfamilien ins Gespräch zu kommen. Wir Landfrauen beteiligen uns ehrenamtlich vor allem mit Aktionen für Kinder und machen Landwirtschaft mit allen Sinnen erlebbar. Wer noch auf der Suche nach einer passenden Ausbildung ist: Nutzt den Tag und informiert euch über echt coole Möglichkeiten bei uns in der Landwirtschaft. Ihr könnt die Zukunft mitgestalten! Wir freuen uns auf den Verbraucherdialog.“

Grüne Berufe

Bislang hatten sich 142 Anbieter mit Kooperationspartnern in 123 Ortsteilen zur Landpartie angemeldet – erfahrungsgemäß nehmen am Wochenende selbst dann noch mehr Betriebe und Höfe teil. Darunter sind 17 Erstteilnehmende und 18 anerkannte Ökohöfe. Mit 27 Betrieben ist die Region Potsdam und Mittelmark am stärksten vertreten, 18 Gastgebende beteiligen sich im Havelland, 16 in Oberhavel und 13 in Märkisch-Oderland. Rund 50 Teilnehmende sind Haupterwerbsbetriebe, 11 sind Weinbaubetriebe.

Acht Anbieter sind extra als Ausbildungsbetriebe gekennzeichnet (vom Landesbauernverband). Mehr als ein Dutzend Grüne Berufe, darunter Brenner/in, Laborant/in, Winzer/in, Tierwirt/in oder Milchtechnolog/in, laden junge Menschen ein, den anstehenden Generationswechsel in der Land- und Ernährungswirtschaft und die die Zukunft im Agrarbereich mitzugestalten, mit lebendiger Natur und moderner Technik umzugehen.

Eröffnung Landpartie 11. Juni 2022

Axel Vogel wird die Landpartie am Samstag, 11. Juni, 10.30 Uhr, bei der uckermärkischen Hemme Milch GmbH und Co. KG im Angermünder Ortsteil Schmargendorf eröffnen, bevor der Minister sowie Agrarstaatssekretärin Anja Boudon an dem Wochenende mehrere landwirtschaftliche Betriebe besuchen. Die Hemme-Milch vermarktet die von eigenen Kühen und Partnerbetrieben gewonnene Milch und die zu Joghurt, Mischgetränken, Sahne, Butter und Quark verarbeiteten Produkte über den Lebensmitteleinzelhandel, die Haustürlieferung per Milchmannservice sowie im eigenen Milchladen und Hofcafé.

Wettbewerb LANDaktiv

Auf der Eröffnungsveranstaltung am 11. Juni zeichnet Axel Vogel als Schirmherr des in diesem Jahr unter dem Motto „Schwein und Co“ stehenden Grundschulwettbewerbs LANDaktiv die drei Preisträgerinnen und Preisträger aus. Fast 70 Grundschulklassen, Hortgruppen und Vereine haben Landwirtschaftsbetriebe besucht, sich mit dem Thema Nutztiere beschäftigt und diese aus Pappmaché gebastelt.

Die Angebote zur Landpartie und weitere Informationen finden sich in der von pro agro herausgegebenen Broschüre.
Während des Landpartie-Wochenendes ist für Gäste die Info-Hotline 033230  20 770 geschaltet.

Die Brandenburger Landpartie, 1994 vom Landwirtschaftsministerium initiiert und von pro agro mit vielen Partnern, insbesondere dem Landesbauernverband und dem Landfrauenverband umgesetzt, ermöglicht Begegnungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern mit Erzeugerinnen und Erzeugern.